SpendenButton

Tierschützer: Weniger Katzen

für alle ein Gewinn 

Engagiert sich seit vielen Jahren für den Tierschutz: Manfred Poniatowski. Der Vorsitzende vom Schwaaner Tierschutzverein hat die Katzenschutzverordnung des Landkreises mit auf den Weg gebracht.

Die Bützower Verwaltung und Tierschützer appellieren an die Gemeinden des Amtes Bützow-Land, den Beitritt zur Katzenschutzverordnung zu beschließen. Schwaaner Vereinsvorsitzender sieht erste Erfolge.
Schon mehr als 1000 Gemeinden in ganz Deutschland hätten eine Katzenschutzverordnung, sagt Amrey Vollmer. Die Vorsitzende des Vereins Tierhilfe Bützow wünscht sich, dass auch die Gemeinden des Amtes Bützow-Land die Aufnahme in die Katzenschutzverordnung des Landkreises Rostock beschließen. Das wäre ein Gewinn für die Samtpfötchen und für die Gemeinden, ist sie überzeugt.
Mit Sorgen schauen Tierschützer schon wieder auf den kommenden Frühling. In knapp zwei Monaten kommen die sogenannten Maikätzchen auf die Welt. Gemeinden haben immer wieder mit der großen Katzenpopulation vor allem freilaufender und wildlebender Katzen zu tun. Eine Katzenschutzverordnung könnte das zwar nicht verhindern, aber eindämmen. Denn eine solche Verordnung regelt unter anderem die Kastration von so genannten Freigängern. Das sind die Stubentiger, deren Halter ihnen auch einen freien Auslauf gewähren.
Wussten Sie, dass in Ihrem Abo auch unsere App mit dem E-Paper Ihrer Tageszeitung enthalten ist? Installieren Sie die App mit nur drei Klicks auf Ihrem Smartphone oder Tablet und lesen Sie die digitale Zeitungsausgabe - schon am Vorabend ab 21 Uhr verfügbar.
Tierschützerin sieht keine Nachteile für Gemeinden
„Es entstehen den Gemeinden keine Nachteile“, erklärte Amrey Vollmer auf der jüngsten Sitzung des Amtsausschusses. In dem sind Vertreter aller Gemeinden des Amtes Bützow-Land tätig. Die konnten
sich jedoch nicht durchringen, gemeinsam die Aufnahme in die Katzenschutzverordnung des Landkreises Rostock zu beschließen. Das sollen nun die Gemeinden separat machen.
Richtig sei, dass für den einzelnen Katzenhalter zunächst Kosten für die Kastration und das Chippen der Tiere anfallen. Jedoch werde die Verwaltung nicht von Haustür zu Haustür laufen, um zu kontrollieren, ob Tierhalter die Verordnung erfüllen, versichert Amtsleiter Frank Endjer.
In Amt Schwaan sinkt die Zahl der Maikätzchen
Manfred Poniatowski vom Tierschutzverein Schwaan verweist mit dem Blick auf die Kosten auf die Förderung des Landes bei den Kastrationen. „Wir beantragen den Zuschuss und geben dann das Geld an die Leute weiter, die die Katzen füttern.“ Der Schwaaner nennt die Summe von 40.000 Euro jährlich, die das Land insgesamt zur Verfügung stellt.
Der Vereinsvorsitzende kann mit Zahlen belegen, dass eine solche Verordnung Sinn mache. Seit 2012 hat er die Tiere erfasst, die vom Verein aufgenommen und kastriert wurden. „Im Jahr 2018 haben wir bis Mai 44 Katzenkinder registriert. Im Mai vergangenen Jahres waren es nur acht. Erst im Herbst kamen in einer Gemeinde noch einmal 21 Katzenbabys hinzu“, erklärt Manfred Poniatowski.
Katzenschutzverordnung gibt es seit 2018 im Landkreis Rostock
Die Schwaaner Tierschützer waren es auch, die die Initiative ergriffen, für den Landkreis eine solche Verordnung auf den Weg zu bringen. Die Katzenschutzverordnung wurde nach vielen Diskussionen 2018 beschlossen. Neben den Gemeinden des Amtes Schwaan haben sich mittlerweile auch die Gemeinde Zehna und einige Gemeinden des Amtes Bad Doberan angeschlossen, heißt es aus der Bützower Verwaltung.
Weniger Katzen, weniger Ausgaben für die Gemeinden
Weniger Katzen bedeutet auch weniger Ausgaben für die Gemeinden. Denn die müssen sich um die Fundtiere kümmern, so Frank Endjer. Außerdem können gechippte Katzen schneller dem Halter wieder übergeben werden. Auch das spare Geld, denn die Gemeinden übergeben Fundtiere zunächst in die Obhut der Tierschützer. Der Verein kümmert sich im Auftrag der Verwaltung um die Fundtiere. Katzen, die schneller vermittelt oder an die Besitzer zurückgegeben werden können, entlasten zudem das Ehrenamt. Die Mitglieder des Bützower Vereins arbeiten jetzt schon an der Grenze des Machbaren.
Manfred Poniatowski erklärt, dass das alles kein Hexenwerk ist, sondern viel Geduld erfordert, um Erfolge zu erzielen. Aber am Ende profitieren alle: die Tiere und die Gesellschaft.

Quelle: Schweriner Volkszeitung