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Hundehaltung unter "erbärmlichen" Zuständen

— Veterinäramt schreitet ein

HordingDarüber ist sich die Neustrelitzer Tierheimleiterin Monique Schwarz im Klaren. Für ihre neuen Schützlinge wird es schwer werden, neue Halter zu finden. Dabei haben die Hunde schon einen Leidensweg hinter sich, dem das Veterinäramt Anfang Februar ein Ende gesetzt hat.
Unter elendigen Bedingungen gelebt
Die Behörde war einem Hinweis nachgegangen, wonach in einem Ort in der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft eine Hundehaltung völlig aus dem Ruder geraten war. 40 Hunde lebten auf dem Gelände unter elendigen Bedingungen. „Die Tiere hatten sich unkontrolliert vermehrt und es war offensichtlich, dass die Halter mit der Lage überfordert waren“, schildert Veterinäramtsleiter Guntram Wagner. Das Amt entschied, die Tiere andernorts unterzubringen, denn es lag offensichtlich ein gravierender Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor. „Zudem musste unterbunden werden, dass sich die Meute weiter vermehrt“, sagt Wagner.
„Von Parasiten befallen“
„Als die Hunde zu uns kamen, waren sie in einem erbärmlichen Zustand. Von Parasiten befallen, total verstört“, berichtet Monique Schwarz. Auf die Schnelle gab das Neustrelitzer Heim zunächst 36 Hunden ein Quartier. „Man sah den Weibchen am Gesäuge an, dass sie sehr oft geworfen hatten. Keines der Tiere ließ sich anfassen, ohne zu bellen oder zu schnappen“, schildert die Tierheimleiterin.
Demmin und Malchow halfen
Schnell war klar, dass die Kapazitäten im Neustrelitzer Heim nicht ausreichen, um diese Hundemeute zu versorgen. In Demmin und in Malchow fanden sich Plätze für jeweils zehn Tiere, sodass in Neustrelitz 16 Hunde verblieben. Sie alle wurden jetzt vom Veterinäramt zur Weitervermittlung freigegeben. „Es wäre schön, wenn sich jemand findet, der sehr viel Geduld, Konsequenz und starke Nerven hat“, sagt Monique Schwarz. Auch nach vier Wochen im Heim reagieren die Hunde panisch
auf Fremde. „Jede tierärztliche Behandlung gestaltet sich zu einem schweißtreibenden und zeitaufwändigen Unterfangen. Die Hunde sind danach total fertig und man fängt wieder von vorne an, Vertrauen aufzubauen“, schildert die Heimleiterin.
Die älteren Tiere bleiben wohl noch lange
In drei Zwingern sind die Hunde untergebracht, unterteilt in Weibchen, Rüden und Welpen. „Die Welpen werden wir vermutlich am ehesten vermitteln, die sind neugierig und lassen Nähe zu“, sagt Monique Schwarz. Alle anderen Hunde, die ein Mix aus Chihuahua und Spitz sind und deren Alter zwischen zwei und acht Jahre geschätzt wird, bleiben wohl noch lange in Obhut des Neustrelitzer Tierheims. „Die sind alle nicht stubenrein. Und durch die Inzucht gibt es körperliche Beeinträchtigungen“, sagt die Tierheimleiterin. Allen Beteiligten ist klar, dass die Tiere nach dem erlebten Leid nur an Menschen vermittelt werden, die sehr erfahren in Hundehaltung sind. „Nur wer es wirklich ernst meint, sollte sich bei uns melden. Für unverbindliche Besichtigungstermine fehlt uns einfach die Kraft“, sagt die Tierheimleiterin.

Quelle: Nordkurier