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Rostocker Tierschützer stellen Halterin

von gequältem Hund Donny zur Rede: „Wenig einsichtig“

Donny

Rostock. Donny sei völlig verstört gewesen, ließ sich nicht anleinen, geschweige denn in ein Feuerwehrauto setzen. „Es hat lange gedauert, bis wir ihn dort wegbekommen haben“, erinnert sich Angelika Streubel.
Den Fall von Tierquälerei, der sich Mitte Januar 2023 in Rostock ereignete und für Schlagzeilen sorgte, wird die Vorsitzende des Tierschutzvereins Rostock so schnell nicht vergessen. Sie selbst war es, die den ausgesetzten und furchtbar eng an einem Baum zurückgelassen Hund schließlich ins Tierheim Rostock-Schlage mitnahm.
Gefunden wurde der Hund im Rostocker Stadtteil Dierkow. Die Leine wie eine Schlinge um seinen Hals gebunden, das Tier völlig verängstigt und durchnässt. Warum muss man einen Hund so behandeln? Der Grund für diese Tat bleibt vorerst ungewiss. Dabei konnte die Halterin ausfindig gemacht werden.
Rostocker Tierschützerin: Mit Donnys Halterin war kein Gespräch möglich
„Jegliche Versuche, mit der Frau ein vernünftiges Gespräch zu führen, sind gescheitert“, berichtet Streubel. Selbst zu einer veranlassten Anhörung sei sie nicht erschienen. Die Vermutung liege nahe, dass die Toitenwinklerin mit dem Vierbeiner überfordert gewesen sein könnte, sagt die erfahrene Tierschützerin. „So hat sich das für mich zumindest angehört. Der Hund hat auch nicht lange bei ihr gelebt.“
Wie die einstige Halterin angab, sei der Mischling vergangenen Oktober erst bei ihr eingezogen. Über eBay-Kleinanzeigen wurde der im Mai 2022 geborene Rüde vermittelt. „Es muss etwas dazu geführt haben, dass man ihn so schnell wieder loswerden wollte“, sagt Streubel. Aber sie ist sich sicher: „Es gibt immer andere Möglichkeiten. Man hätte den Hund zumindest freundlicher anbinden können, so dass er schnell hätte gefunden werden können.“
Doch die junge Frau sieht das wohl anders. „Sie wirkte bei unserem Telefonat wenig einsichtig – eher von sich überzeugt“, berichtet Streubel. „Das, was sie dort gemacht hat, ist Tierquälerei.“ Deshalb haben die Verantwortlichen des Tierheims auch eine Anzeige beim Veterinäramt erstattet. „Unsere Hoffnung ist es, dass ein lebenslängliches Tierhalteverbot erteilt wird. Es muss Konsequenzen geben.“
Das fordert auch der Tierschützer Markus Bugger. Der aus der TV-Sendung „Harte Hunde“ bekannte Rostocker mit dem Spitznamen Popeye hatte sich nach dem Vorfall mit einer ähnlichen Forderung an die Öffentlichkeit gewandt.
Gequälter Hund Donny fasst langsam wieder Vertrauen
Und Donny? Über soziale Medien informiert das Tierheimteam über seine kleinen Fortschritte. So heißt es unter anderem in einem Eintrag bei Facebook: „Donny hatte anfangs jedes Vertrauen in Menschen verloren und das war ein hartes Stück Arbeit für uns Mitarbeiter im Tierheim. Es ist immer ein mühevoller und steiniger Weg, etwas wieder aufzubauen, was andere Menschen zerstört haben. Wir sind aber auf dem richtigen Weg, denn so langsam bekommt er wieder Lebensfreude und Vertrauen. Seine Hundefreundin Issie hilft ihm dabei, denn sie ist sehr zutraulich und das macht vieles etwas leichter für ihn.“

Quelle: Ostseezeitung