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„Justus“ muss erst mal ins Trainingslager

Von Petra Konermann

Justus3Die Geschichte um die Dogge, die in Waren für Schlagzeilen sorgte, endet möglicherweise nicht im Tierheim.

MALCHOW. Für „Justus“, die 75-Kilo-Dogge, die mit Hilfe von Polizei und Veterinäramtsmitarbeitern aus einer Neubauwohnung in Waren geholt werden musste, gibt es bereits einen Interessenten, der das Tier bei sich aufnehmen möchte. Das bestätigte Margret Kuhlmann, Leiterin des Tierheimes Malchow, auf Nordkurier-Nachfrage. Die Dogge lebt seit Kurzem in dem Tierheim, nachdem es in der Wohnung einer fünfköpfigen Warener Familie Dominanzverhalten gezeigt hatte. Die Besitzer, die den Hund über die Online-Plattform Ebay bekommen hatten, kamen mit dem Tier nicht zurecht, sodass es nach einer Polizeiaktion dem Tierheim übergeben werden musste. „Es wird jedoch einige Zeit dauern, bis Justus zu einem neuen Besitzer kann“, machte die Tierheim-Leiterin deutlich. Denn nachdem der Dogge ein Erkennungschip eingesetzt und sie geimpft wurde, steht jetzt eine Kastration an. „Der Hund ist nicht aggressiv, eigentlich recht gutmütig. Aber diese Dogge zeigt ein starkes Dominanzverhalten, sie hat gelernt, ihre Größe und ihr Gewicht gegenüber Menschen auszuspielen, um das zu bekommen, was sie will“, machte Margret Kuhlmann deutlich. Dieses über Jahre erlernte Verhalten resultiere ihrer Meinung nach aus inkonsequenter Erziehung, sei aber auch hormonell bedingt. „Deshalb wollen wir einerseits mit einer Kastration gegensteuern, andererseits aber auch mit konsequenter Erziehung eingreifen“, so Tierheim-Leiterin. Fast jeden Tag werde mit „Justus“ trainiert und das Befolgen von Befehlen geübt. Margret Kuhlmann betonte, dass „Justus“ nur in erfahrene Hände abgegeben werde. „Es ist ganz klar, dass dieser Hund mit seiner Vergangenheit nur bei versierten Haltern leben kann, die auch räumlich gute Bedingungen für die Dogge haben“, betonte sie. Auch für „Justus“ und seine möglichen neuen Besitzer gilt: Es gibt eine Vier- Wochen-Frist, in der das Tier wieder zurück an das Tierheim gegeben werden könne, falls die Chemie zwischen Hund und neuem „Herrchen“ nicht stimme, unterstrich die Tierheim-Leiterin.
(Quelle: Müritz Zeitung 16.04.2018)