SpendenButton

Überraschung

Hilfe für das Katzenhaus in Neukalen

ZaubermattenEigentlich wollte Ruth Steingraf nur mit ihrem Enkel zum Kuscheln ins Katzenhaus nach Neukalen fahren und bei dieser Gelegenheit Decken sowie Handtücher abgeben. Die hatte sie im November beim Entrümpeln der Schränke ihrer Seniorengruppe in Jürgenstorf gefunden. Doch dann kam sie mit den Mitarbeitern ins Gespräch und die erzählten ihr, dass sie vor die Katzenklos immer Handtücher legen, damit die Streu nicht über die Pfoten im ganzen Haus verteilt werde. Die Tücher müssten jeden Tag gewaschen werden. Das sei eine Heidenarbeit.
Große Hilfsbereitschaft für das Tierheim
Für zu Hause indes hatte sich die Jürgenstorferin für ihre eigenen Stubentiger gerade eine hochwertige Katzenmatte geleistet, die die Streu wie in einer Tasche auffängt. „So etwas kann sich der Tierschutzverein nicht leisten, sagten mir die Mitarbeiter.“ Das habe sie auf eine Idee gebracht, die sie der Seniorengruppe vorstellte, die sie betreut. „Viele aus der Gruppe haben Hunde und Katzen“, erklärt sie. 24 Leute zwischen 68 bis 94 Jahren seien sie, die sich alle 14 Tage im Gemeindehaus in Jürgenstorf treffen und klönen oder zusammen Ausflüge machen. Beim Weihnachtsmarkt schenken sie Glühwein aus, und für dieses Jahr steht noch Wintergrillen an. Hervorgegangen sei die Gruppe aus dem einstigen DRK-Ortsverband, der sich aufgelöst hatte.
Für das Katzenhaus Spenden zu sammeln, fanden alle gut. So sei einiges zusammengekommen. Das Geld habe für mehr gereicht als die hochwertige „Schmutzschleuse“ aus zweilagigem Soft-Taschmaterial. Futter konnte davon noch gekauft werden sowie ein kleines Katzenkörbchen. Und die Jürgenstorfer haben auch an die fleißigen Helfer im Tierheim gedacht. Für die besorgten sie Kuscheldecken und Kissen. „Damit sie es
sich gemütlich machen können, wenn sie zu Weihnachten die Tiere versorgen“, sagt Ruth Steingraf. „Sie leisten wichtige ehrenamtliche Arbeit.“
Erhöhte Tierarztkosten machen Sorgen
Die Jürgenstorfer überreichten jetzt alles zusammen der Vorsitzenden des Tierschutzvereins Demmin – schön drapiert unter einem geschmückten Tannenbaum. Kerstin Lenz war sichtlich überwältigt. „Da geht einem das Herz auf, wenn ich das auf dem Tisch sehe“, sagte sie. „Das ist der Hammer, wir freuen uns sehr.“ Die Matte werde die Arbeit sehr erleichtern. Verwenden werde man diese für die Quarantänestation. Zurzeit seien 25 Katzen in Neukalen untergebracht. Sie alle suchen ein Zuhause.
Lenz machte deutlich, wie dankbar der Tierschutzverein über jede Spende ist. Große Sorgen würden derzeit die erhöhten Tierarztkosten bereiten. Die Kastration einer Katze soll jetzt 180 Euro kosten, doppelt so viel wie bisher. Eine allgemeine Untersuchung sei von 17 auf 36 Euro gestiegen und auch das Chippen sei teurer. „Impfungen haben wir noch gar nicht verglichen“, sagte Kerstin Lenz. Der Verein strebe jetzt einen Betreuungsvertrag mit Tierarztpraxen an, mit einem Festbetrag, für den die Veterinäre dann einmal in der Woche ins Katzenhaus kommen. Und auch bei Kastrationen frei lebender Katzen müsse verhandelt werden. In diesem Jahr hat der Verein über 90 frei lebende Katzen in den Regionen Stavenhagen und Malchin kastrieren lassen.
„Dieses Jahr müssen wir sehen, wie wir über die Runden kommen“, so Lenz. „Es wird knapp.“ Um so schöner sei es, dass es Menschen mit Herz gibt, so wie die Jürgenstorfer Senioren. Auch eine 5. Klasse aus Dargun habe für das Katzenhaus 200 Euro gesammelt. Bei Ruth Steingrafs Enkel Constantin (9) hat der Besuch ebenfalls einiges bewirkt. „Er will jetzt jeden Monat einen Euro von seinem Taschengeld spenden“, erzählte sie. Von Ingeborg Bremer aus dem Dorf sollte sie auch einen Briefumschlag an Kerstin Lenz überreichen. Ein Ausflug im nächsten Jahr wird die Senioren auf jeden Fall ins Katzenhaus nach Neukalen führen. Das ist mit Kerstin Lenz abgemacht.

Quelle: Nordkurier