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Ukraine-Krieg:

So will eine Usedomerin den Tieren im Krisengebiet helfen

UkraineHIlfeRussische Truppen sind in die Ukraine einmarschiert. Menschen sind auf der Flucht und brauchen Unterstützung. Das gilt auch für Tiere, die vielerorts zurückgelassen werden. Eine Reetzowerin startet Spendenaktion mit Tierfutter – so will sie das nach Polen bringen.

Bei Jana Labahn ist schnell sichtbar, wofür ihr Herz schlägt – für Hunde. Neun Windhunde kommen mir entgegen, als ich sie in ihrer kleinen Wohnung in Reetzow auf der Insel Usedom (Landkreis Vorpommern-Greifswald) besuche. Von hier aus will sie Kriegsflüchtlingen in der Ukraine helfen. „Wir wollen Tierbesitzer mit Futterspenden unterstützen. Die großen Hilfsorganisationen haben verständlicherweise die Menschen und vor allem Kinder im Blick. Die Tierlobby ist leider nicht so groß“, sagt die 34-Jährige.
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Nach dem ersten Schock am Freitagmorgen über den Einmarsch Putins in die Ukraine habe sie ihr Handy kaum aus der Hand gelegt. „Über eine Community der Hundezüchter in der Ukraine weiß ich um das Leid der Tiere. Die Chat-Gruppe hat fast 17 000 Mitglieder. Nicht alle Tierbesitzer können ihre Vierbeiner mitnehmen. Und wer ihn mitnimmt, muss das Tier auch versorgen. Wie soll das funktionieren, wenn in den umkämpften Städten das Einkaufen unmöglich ist. Ukrainische Tierheime können die Tiere nicht mehr versorgen“, sagt Jana Labahn.
Klinken putzen für Futterspenden
Deshalb sammelt sie jetzt Futterspenden. Erste Zusagen von Futterlieferanten aus ihrer bisherigen Heimat Bremen habe sie bereits bekommen. „Ich gehe davon aus, dass ich in dieser Woche die ersten Lieferungen bekomme. Ich habe in den letzten Tagen Klinken geputzt. Mein Ziel ist es, mehrere Hundert Kilogramm Tierfutter in die Region zu schicken.“
Von Reetzow ins Kriegsgebiet? „Inzwischen gibt es zahlreiche Sammelstellen in Polen. Über Facebook werden von Tierschutzorganisationen regelmäßig international Futtertransporte organisiert. Das sind Fahrerketten, wo wir uns einklinken können. Am Wochenende geht eine Route über Hamburg nach Polen. Da will ich die ersten Spenden schon mitgeben. Ich würde auch selbst nach Polen fahren. Wir haben ein großes Auto.“
Die Hilfe brauche es jetzt. Und sie hofft auf Unterstützer. „Wir haben mittlerweile unter den Hundezüchtern ein großes Netzwerk. Jeder kann aber helfen. Die Leute können Tierfutter für Hunde und Katzen kaufen und das bei mir in Reetzow abgeben. Decken, Futternäpfe und Tierzubehör nehmen wir natürlich auch“, so die Ex-Bremerin, deren komplette Familie auf Usedom lebt.
Umzug in Tiny House geplant
Sie will in den kommenden Monaten mit ihrem Freund und den neun Hunden in ein sogenanntes Tiny House, englisch für „kleine Häuschen“, ziehen. Ein Grundstück in Reetzow haben sie bereits. Ob Jana Labahn dann auch wieder als Tätowiererin arbeiten kann, weiß sie noch nicht. „Derzeit ist es schwierig. Daher kann ich mich voll und ganz auf die Spendenaktion konzentrieren.“
Wer der jungen Frau helfen will, kann sie telefonisch unter 0160 / 94 69 06 00 kontaktieren. Spenden können in der Ihlenfeldstraße 25 in Reetzow abgegeben werden.

Quelle Nordkurier