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Verbreitung der

Müritz-Wölfe rätselhaft

WoelfeStreifen mehr Wölfe durch die Müritzregion, gibt es tatsächlich vermehrt Risse? Das Landwirtschaftsministerium kann zu dem Thema nicht viel Konkretes sagen.

Jäger, Forstleute und Einheimische trügt das Gefühl der erhöhten Wolfspräsenz in der Müritzregion offenbar nicht. Die verstärkten Sichtungen westlich der A19 registrierte auch das Landwirtschaftsministerium, das zum Thema „Wolf“ öffentliche Auskünfte gibt. Laut Pressesprecher Claus Tantzen könnten westlich der Autobahn gesichtete Tiere zum Rudel Retzow-Jännersdorf in der Prignitz gehören.
Allerdings bestehe seit dem Monitoringjahr 2021/2022 ohnehin der Verdacht auf ein neues Rudel im Bereich Rechlin. Genetikproben sollen helfen, die Rudel sicher abzugrenzen, sagte Tantzen zum weiteren Vorgehen, um Gewissheit in die Vermutung zu bringen. „Aktuelle Nachweise aus dem Raum nordwestlich von Neustrelitz gehen vermutlich auf die Müritz-Wölfe zurück“, hieß es vom Sprecher. Genetische Proben sollen auch in diesen Fällen größtmögliche Sicherheit bringen.
Einzelne Einheimische kritisieren, dass sich Meister Isegrim Siedlungen immer mehr annähere. Das Ministerium bestätigte auf Nachfrage, dass es von den bekannten Rudeln vereinzelte Sichtungsmeldungen gab und gibt – „auch mal am Rand kleinerer Siedlungen“, so Tantzen. Die Anzahl derartiger Meldungen sei aber niedrig geblieben.
Anzahl der jungen „Müritz-Wölfe“ unbekannt
Seit 2006 gilt der Wolf in MV heimisch. Schon vor mehreren Jahren ist bekannt, dass sich sowohl ein Rudel in der Nossentiner Heide als auch im Müritz-Nationalpark (Ostufer) ansiedelte. Das Nossentiner Rudel hatte laut Landwirtschaftsministerium 2020 drei Welpen. Im vergangenen Jahr 2021 konnte dagegen noch kein Nachweis über Wolfsjunge erbracht werden. Die „Müritz-Wölfe“ aus
dem Nationalpark hatten in den letzten beiden Jahren Welpen. Wie viele genau, kann nicht gesagt werden.
Mit Verbreitungsszenarien und -prognosen hält sich das Ministerium allerdings zurück. Die Aussagen beruhen auf Vermutungen zur wahrscheinlichen Besiedlung. Bestehende Lücken würden geschlossen. „Über die Geschwindigkeit dieses Prozesses kann man nichts Genaues sagen“, räumte Tantzen ein.

Quelle Nordkurier