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Hündin aus Zug

muss zum Tierarzt – Besitzerin gefunden

Hund ausgesetzt2Die Beagle-Hündin, die im Pasewalker Bahnhof aus einem Regionalexpress geholt wurde, hat Zahnprobleme. Inzwischen wissen Tierschützer, wer sie ausgesetzt hat.

Hündin Tina geht es den Umständen entsprechend gut. Sie frisst und wirkt ruhig und entspannt, teilte Susanne Jacobs vom Greifswalder Tierschutzverein „Zweite Chance für Hunde” am Montag mit.
Die Beagle-Hündin war in der Nacht zu Sonnabend in der Toilette eines Zugs angebunden worden. Eine Zugbegleiterin fand das Tier. Auf dem Pasewalker Bahnhof verständigten Bundespolizisten die Tierrettung Greifswald, diese wiederum den Hundeschutzverein, in dessen Obhut sich Tina jetzt befindet.
Kein Verständnis fürs Aussetzen
Die Tierschützer haben die Person, die den Hund ausgesetzt hat, inzwischen ausfindig gemacht und angezeigt, teilte Susanne Jacobs mit. Es sei eine Frau, die in Angermünde wohnt. Die Hunderetterin hofft nun, dass die Frau zur Verantwortung gezogen wird. Dies sei, obwohl das Aussetzen von Haustieren eine Straftat ist, keine Selbstverständlichkeit. Zu oft habe sie erlebt, dass Verfahren ohne Ergebnis eingestellt wurden. Sie habe keinerlei Verständnis dafür, wenn jemand sein Tier aussetzt. Man könne sich in jedem Fall an ein Tierheim wenden. Es gebe für jedes Problem eine Lösung.
Sie kann nur weiches Futter fressen
Tina wirke gesund – abgesehen von ihrem Gebiss. Das sei allerdings in einem desolaten Zustand. „Sie kann kaum noch Trockenfutter fressen, nur noch weiche Sachen.” Noch am Montag, spätestens am Dienstag solle sie zur Zahnbehandlung zum Tierarzt. Die
Tierschützerin schätzt Tinas Alter auf zehn Jahre. „Soweit ich das erkennen kann. Die Zähne sind kaum zu sehen.” Nach der Zahnreinigung sei man klüger.
Als Tina im Regionalexpress 3326 gefunden wurde, hatte sie eine Decke, etwas Trockenfutter und einen Zettel bei sich. Auf dem stand in kindlicher Handschrift und fehlerhaftem Deutsch: „Hallo, ich heiße Tina. Ich suche ein neues Zuhause. Ich beiße nicht. Ich kann es nicht mehr leisten.” Nach Angaben von „Zweite Chance für Hunde” wurde sie ausgerechnet in jenem Bereich des Angermünder Bahnhofs in den Zug gesetzt, der nicht von Kameras überwacht wird.

Quelle Nordkurier