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Nach Großbrand von Alt Tellin:

Solche Anlagen haben keine Daseinsberechtigung

GKWRiesenställe wie in Alt Tellin dürfen keine Zukunft haben, findet OZ-Redakteur Gerald Kleine Wördemann. Das habe die Brandkatastrophe mit Zehntausenden toten Tieren gezeigt. Nun tauchen bei der Kadaverbeseitigung neue Fragen auf. Es werde Zeit für einen Kurswechsel.

Alt Tellin
In Alt Tellin erledigt die Fleischindustrie die Arbeit ihrer Kritiker gerade mit. Zehntausende Schweine verenden qualvoll bei einem Großbrand. Vor diesem Szenario haben Tierschützer bereits gewarnt, als der Riesenstall nur auf Bauanträgen existierte.
Noch ist unklar, was das fatale Feuer auslöste. Aber das spielt eigentlich keine große Rolle: Solche Anlagen haben keine Daseinsberechtigung. Das hat das Feuer, das in einer Katastrophe endete, auf traurige Weise bewiesen. Egal, wer oder was am Stall gezündelt hat.
Land verdient bei Beseitigung mit
Auch Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) hilft dabei, Fleischessen in etwa so populär zu machen wie das Rauchen oder Korntrinken vor dem Frühstück. Sollten sich die detailreich von gut informierten Kreisen gestreuten Gerüchte bewahrheiten, übernimmt seine Verwaltung im Fall Alt Tellin eine denkwürdige Rolle: Erst genehmigen Landesbehörden trotz Bedenken beim Brandschutz den Riesenstall, dann tritt der schlimmste Fall, der möglich ist, ein.
Anschließend hilft das Land dem Vernehmen nach mit günstigen Angeboten bei der Kadaverbeseitigung. An der es mitverdient, weil es ja die landeseigene Deponie ist. Wer möchte jetzt noch ein Kotelett?
Von Gerald Kleine Wördemann

Quelle: Ostseezeitung