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Loitzer finden neue

Lösung für ihre Fundtiere

FundtiereLoitzWer nimmt Fundtiere auf? Die Peenetal/Loitzer setzen nun auf Tierschutzvereine und schließen Verträge mit Greifswald und Demmin ab.

Loitz ·
Fundtierverwaltungsvorschrift. Klingt äußerst bürokratisch. Hat allerdings mit ganz praktischen Handlungen zu tun. Diese vom Land veranlasste Regelung verdonnert nämlich Städte und Gemeinden dazu, sich um Fundtiere zu kümmern.
„Im Klartext heißt das, dass die Bürger, wenn sie ein Fundtier entdeckt oder es gerettet haben, bei uns anrufen können, um den Fund zu melden, und wir müssen dann sofort in die Spur und uns kümmern. Egal zu welcher Zeit, egal an welchen Tagen“, erklärte die Loitzer Bürgermeisterin Christin Witt jüngst bei der Beratung des Amtsausschusses Peenetal/Loitz.
An Mensch und Tier denken
Dessen Mitglieder hatten darüber zu entscheiden, wie der Umgang mit Fundtieren künftig geregelt wird. „Wir als Verwaltung haben weder die Manpower noch die Zwingeranlagen oder andere Unterbringungsmöglichkeiten für Tiere. Wir können diese Aufgaben nicht selbst übernehmen“, warb die Rathauschefin um Verständnis dafür, eine Lösung zu finden, die für alle Seiten akzeptabel und auch praktikabel ist.
„Wir müssen bei dieser Entscheidung an Mensch und Tier denken. Es geht um einen guten Umgang mit den Tieren und natürlich auch um ein schnelles Reagieren auf die Meldungen der Personen, die ein Fundtier aufgenommen haben“, sagte Christin Witt. Zudem könne sie ihre Mitarbeiter nicht anweisen, morgens erst einmal mit Fundtieren eine Runde Gassi zu gehen. Bei aller Ernsthaftigkeit, die dieses Thema mit sich bringt, war an dieser Stelle ein Schmunzler durchaus erlaubt.
Grundsätzlich wies die Verwaltungschefin darauf hin, dass die Fundbehörde, das Amt, nach Anzeige und Ablieferung des Fundtieres für die Verwahrung verantwortlich ist. Und wenn es das nicht leisten kann, dann müssen Wege gefunden werden, um der Landesverordnung gerecht zu werden. Die Peenetal/Loitzer haben sich deshalb dazu entschlossen, die Aufgaben an zwei Tierschutzvereine in der Region zu übergeben. Auch, weil diese „für die zuständige Fundbehörde als Verwaltungshelfer agieren. Sie bringen die Fundtiere unter und lassen sie bei Bedarf tierärztlich versorgen“, erklärte Christin Witt.
Sowohl mit dem Tierschutzbund Greifswald und Umgebung e. V. und dem Tierschutzverein Demmin und Umgebung e. V. werden Verträge abgeschlossen. Während die Greifswalder sich künftig um Hauskatzen, kleine Heimtiere sowie Stubenvögel, die im Peental/Loitz gefunden wurden, kümmern, leistet der Tierschutzverein aus der unmittelbaren Nachbarschaft dann Hilfe, wenn es um Hunde und Kleintiere geht.
Künftig jährliche Kosten von rund 18 000 Euro
„Die Demminer werden sich für unseren Bereich nicht um Katzen kümmern, das möchte ich betonen. Sie kümmern sich um Hunde und das tun sie sehr gut. Wir haben bereits Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit diesem Verein. Die Mitarbeiter dort sind sehr kompetent, haben ein unglaubliches Wissen, kennen viele Tiere und deren Besitzer. Wir haben erlebt, dass entlaufene Tiere, die bei uns gemeldet wurden, binnen weniger Stunden ihren rechtmäßigen Besitzern wieder zurückgegeben werden konnten“, berichtete die Bürgermeisterin.
Natürlich entstehen Kosten, um einen ordnungsgemäßen Umgang mit Fundtieren zu regeln. Die Katzen, Hunde, Kleintiere müssen betreut, medizinisch und mit Futter versorgt werden. Die Finanzierung all dieser Aufgaben werde mit beiden Vereinen vertraglich geregelt. „Alles in allem entstehen künftig jährlich Kosten von rund 18 000 Euro. Das klingt im ersten Moment viel, ist aber meiner Meinung nach noch eine moderate Summe, wenn man bedenkt, wie viel Arbeit, Aufwand und Versorgungskosten dahinter stecken“, sagte Amtsausschussvorsitzender Thomas Redwanz zum Ende der Beratung über das Thema Umgang mit Fundtieren, das im Amtsbereich Peenetal/Loitz jetzt ganz offensichtlich in trockenen Tüchern ist.

Quelle Nordkurier