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Deutlich weniger

Pfleglinge im Malchower Tierheim

Malchow

Aus dem Malchower Tierheim gibt es gute Nachrichten. Das Team muss sich derzeit nur um wenige in Not geratene Tiere kümmern und kann sich außerdem über eine Spende freuen.

Malchow · Ob die Corona-Pandemie die Tiervermittlung fördert, kann freilich nicht so pauschal gesagt werden. Dennoch werden im Malchower Tierheim gegenwärtig so wenig Tiere wie selten umsorgt. Seit 2006 ist die Einrichtung für Margret Kuhlmann zu einem zweiten Zuhause geworden. Und in all den Jahren hat sie das Gelände noch nie so leer gesehen.

„Wir haben derzeit sechs Hunde und zwei Katzen“, so Kuhlmann gegenüber dem Nordkurier. Die Vermittlung in den letzten drei Wochen war enorm: Immerhin fanden insgesamt 15 Katzen und fünf Hunde ein neues Zuhause. Zum Vergleich: Als „normale“ Auslastung beschrieb Kuhlmann eine Besetzung mit 15 Hunden und bis zu 30 Samtpfoten.

Spende hilft auch der heimischen Wirtschaft
Doch die verbleibenden Tiere brauchen auch weiterhin Futter. Normalerweise reichen die finanziellen Mittel des Tierheimes dafür gerade so, doch das Malchower Unternehmen Forex Forstmaschinen vertreibt die Sorgenfalten auf der Stirn der Tierheimleiterin vorerst. Grund dafür ist eine Spende vom Geschäftsführer des Unternehmens, Günter Jost, über 1000 Euro. Mit dieser hilft das Unternehmen nicht nur den Tieren, sondern auch der regionalen Wirtschaft. Denn das vierstellige Guthaben kann Margret Kuhlmann im Silzer Heimtierfuttermarkt von Armin Sünwoldt ausgeben.

„Es ist eine tolle Sache, um die Region in der Corona-Pandemie zu unterstützen“, sagte Kuhlmann und machte sogleich ein Eingeständnis: Ohne die Spende könnte sie den Weg zum Silzer Tierfuttermarkt auch nicht aufnehmen. Die Produkte seien mitunter einfach zu preisintensiv für das zur Verfügung stehende Tierheim-Budget. „Durch das Geld jetzt können wir uns mal etwas Besseres für unsere Tiere leisten; ein paar Extras“, so die Tierheim-Leiterin.

Spezialfutter für die alten und kranken Tiere
Das Guthaben sei wichtig, um etwa Spezialfutter für ältere und kränkere Hunde zu kaufen. Futter, das zudem gut verdaulich ist. „Wir haben Hunde mit Gelenkproblemen; dafür ist das zum Beispiel ganz gut“, steuerte Margret Kuhlmann auf genau einen Spezialfuttersack zu. 15 Kilogramm kosten 35 Euro. „Das ist für uns im Normalfall nicht drin“, schüttelte sie den Kopf. Flockenfutter für Zierfische und Spezial-Katzenfutter sowie Kauknochen zählen unter anderem zu dem, was die Mitarbeiter des Malchower Tierheims in den kommenden Wochen und Monaten aus Sünwoldts Geschäft holen.

Kuhlmann schätzte, dass sie mit der bestehenden eher geringen Tieranzahl zwischen drei bis vier Monate mit dem Futterguthaben überbrücken können. Der Fokus der Versorgung liege jedoch nicht nur bei den Tieren im Heim, sondern auch auf den Futterstellen in Waren, der Inselstadt und im Amt Seenlandschaft. Diese Futterstellen werden laut Tierheim-Leitung von insgesamt etwa 44 Katzen angesteuert.

Die Spendenbereitschaft der Leute in Pandemiezeiten habe sich übrigens nicht ins Gegenteil verkehrt, lobte Kuhlmann das Engagement. Umsetzeinbrüche wegen Corona verzeichnete zudem Unternehmer Sünwoldt nicht. „Tiere werden trotz der Krise nicht einfach abgeschafft“, begründete er und machte damit eine Aussage, die Margret Kuhlmann als Tierheimchefin ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Quelle Nordkurier