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Tierschutz ist

bald das Doppelte wert

TierschutzWertSchwaan | Schwarze Schafe gibt es überall. In diesem Jahr war Kassow ein Hotspot, im Jahr davor fiel Vorbeck negativ auf. "Die Fundtiere kommen aus dem ganzen Amt", sagt Manfred Poniatowski. Er ist der Vorsitzende des Schwaaner Tierschutzvereins und stand am Montagabend im Amtsausschuss Rede und Antwort, als es darum ging, die Zuweisung an den Tierschutzverein ab 2021 zu erhöhen. Konkret ging es um zwei Euro pro Einwohner, statt bislang einem Euro. Das macht etwa 16.000 Euro in der Summe.
Versorgung von Fundtieren ist Pflichtaufgabe
Auch wenn sich manche Bürgermeister der Amtsgemeinden schwer damit taten, diese Mehrkosten zu akzeptieren, so blieb ihnen de facto keine Wahl. Denn laut Verordnung der Landesregierung sind alle Tiere, die nicht eindeutig einem Halter zugewiesen werden können, Fundtiere. Herrenlosigkeit als solche gibt es aber nicht mehr. Und für Fundtiere sind die Kommunen verantwortlich.
Im Amt Schwaan übernimmt der Tierschutzverein stellvertretend für die Kommunen diese Aufgabe und wird dafür mit einer so genannten Fundtierpauschale unterstützt.
"Die Zusammenarbeit mit dem Verein klappt gut", lobte Mathias Schauer, leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Schwaan. Allein in diesem Jahr hat der Verein 37 Katzenkinder aufgenommen, von denen bereits 29 vermittelt wurden. "Das ist der beste Weg, um die Kosten zu minimieren", sagt Manfred Poniatowski.
Für Freigänger gilt Kastrationspflicht
Bauchschmerzen mit dem Beschluss hatte Kassows Bürgermeister Wolfgang Stegmann: "Ich finde es nicht richtig, dass die Allgemeinheit dafür aufkommen muss." Stattdessen plädiere er dafür, diejenigen zu ahnden, die ihre Tiere laufen lassen, ohne über die Folgen nachzudenken.
Eigentlich gilt in Schwaan Kastrationspflicht für Freigängerkatzen. In der Realität halten sich aber noch immer nicht alle Halter daran.
Fundtiere müssen nicht nur gefüttert werden. Es fallen auch Arztkosten an. Außerdem startet der Tierschutzverein jedes Jahr Aktionen, bei denen Freigängerkatzen eingefangen und kastriert werden. "Das alles ist nur durch Spenden und das ehrenamtliche Engagement unserer Mitglieder möglich", betonte Manfred Poniatowski.
Übrigens: Lütt Wiehnacht muss dieses Jahr im Tierschutzverein leider ausfallen. Traditionell wird in der Vorweihnachtszeit auch an die Tiere gedacht. Der Verein nutzte diese Gelegenheit immer gern, um sich vorzustellen und sich bei seinen Unterstützern zu bedanken. "In diesem Jahr geht das leider nicht", sagt Manfred Poniatowski. "Wir freuen uns aber dennoch über Spenden jeder Art."

Quelle Schweriner Volkszeitung