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Hundesteurbefreiung

für Tierheimvierbeiner?

Könnte es in Greifswald eine Hundesteuerbefreiung für Vierbeiner aus dem Tierheim geben?
Tierschutzpartei und Linke in der Greifswalder Bürgerschaft wollen mit einer Änderung der Hundesteuersatzung die Tierschutzvereine stärker entlasten. Ein Vorschlag lautet, dass für Vierbeiner aus Tierheimen keine Steuer mehr zu zahlen ist. Das stößt nicht bei allen auf Gegenliebe.
HundesteuerbefreiungGreifswald
Nie wieder Hundesteuer zahlen für Vierbeiner, die aus dem Tierheim kommen? Geht es nach dem Willen der Fraktion Die Linke/Tierschutzpartei in der Greifswalder Bürgerschaft, wird die gültige Hundesteuersatzung künftig so einen Passus enthalten.
Ziel sei es, heißt es in einer Beschlussvorlage für die nächste Sitzung des Stadtparlaments, Tierschutzvereine stärker zu entlasten und deren zumeist gemeinnützige Arbeit zu fördern. „Aktuell wird eine solche Steuerbefreiung für die ersten sechs Monate der Haltung eines sogenannten Fundhundes gewährt. Das wird aber nicht angenommen“, argumentiert Marvin Medau von der Tierschutzpartei.
Hundezüchter sollen zahlen
Die angestrebten Veränderungen gehen aber noch weiter: So schlägt die Fraktion vor, für Jagdhunde und Versuchstierhunde die derzeit gültige Steuerbefreiung abzuschaffen. Ebenso sollten Personen, die Hunde gewerblich züchten, auch Hundesteuer zahlen. Der Anreiz, mit Hunden Geld zu verdienen, sei mit dem Tierwohl nur schwer vereinbar.
Derzeit besagt die Regelung: Wer mit Hunden handelt, muss für die ersten beiden Hunde Steuern zahlen. Für weitere Hunde, die weniger als sechs Monate im Besitz sind, braucht keine Steuer entrichtet zu werden. „Das halten wir für das falsche Signal“, sagt Medau. Hingegen würde es die Fraktion begrüßen, „dass Personen, die Zeit und Geld investieren, um sich und den Hund zu schulen“, einmalig für eine Dauer von 24 Monaten von der Steuer befreit werden. Dabei geht es also um den Hundeführerschein.
Einnahmen für Stadt würden sinken
Greifswalds Chefkämmerin Angela Baas hat mit den Vorschlägen ein Problem: „Den Hundeführerschein kann jeder machen. Eine Befreiung von der Hundesteuer über 24 Monate hätte erhebliche Auswirkungen auf den Haushalt“, sagt sie. Die 2660 angemeldeten Hunde spülen rund 195 000 Euro pro Jahr ins Stadtsäckel. Für einen Hund müssen 72 Euro entrichtet werden, für den zweiten Hund 114 Euro und für jeden weiteren Hund 156 Euro. Auch den Vorschlag, Jagdhunde zu besteuern, halte sie zumindest für fragwürdig: „Es sind nur zwei in der Stadt gemeldet, davon besitzt der Stadtförster einen. Versuchstierhunde gibt es keine.“
Ausschüsse lehnten Vorlage ab
Während Grünen-Fraktionschef Alexander Krüger im Finanzausschuss erklärte, dass seine Fraktion die Vorschläge der Tierschutzpartei/Linken unterstütze, äußerte CDU-Mann Gerd-Martin Rappen: „Wir brauchen keine Satzungsänderung.“ Walter Noack (CDU) setzte noch eins drauf: Er könne zwar das Ziel verstehen, Tierheime zu entlasten, „aber mit Steuern wollen wir steuern. Wir wollen nicht, dass in jeder Greifswalder Etagenwohnung ein Hund gehalten wird.“
Bleibt abzuwarten, wie die Bürgerschaft entscheidet. Im Finanz- und im Bauausschuss gab es jeweils ein Patt der Ja- und Nein-Stimmen. Heißt: Vorschläge abgelehnt.

Quelle Ostseezeitung