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Vertrag für Fundtiere

lässt noch auf sich warten

Tierschutzverein oder Privatunternehmen? Wer sich ab nächstes Jahr um die Fundtiere aus dem Amt Malchin kümmern soll, dafür sollen in dieser Woche Vertragsverhandlungen beginnen.

Fundtiererlass2Malchin.
Bis Jahresende muss das Amt Malchin am Kummerower See für seine Kommunen einen neuen Vertrag für die Unterbringung von Fundtieren vereinbart haben. Denn der alte für Hunde mit dem Wach- und Sicherheitsunternehmen Ciesilski laufe aus und der Katzenvertrag sei gekündigt worden. Wie Bau- und Ordnungsamtsleiter Jochen Banek sagte, liegen zwei Angebote auf dem Tisch – eins vom bisherigen Partner, der seine Hundeauffangstation in Meesiger hat sowie seine Katzenstation in Stavenhagen. Das andere vom Tierschutzverein Demmin (TSV), der das Katzenhaus in Neukalen betreibt. Mit beiden Anbietern seien Gespräche geführt worden. Inzwischen seien die Vorschläge auch bewertet. Der Amtsausschuss habe im nicht öffentlichen Teil seiner jüngsten Sitzung entschieden, dass die Verwaltung mit dem günstigeren Anbieter Vertragsverhandlungen aufnehmen soll. Diese sollen in dieser Woche beginnen, so Banek.
Es wird fananzielle Auswirkungen haben
Der Fundtiererlass, der im Juli in Kraft getreten ist, mache die Verhandlungen nicht gerade einfach. Die Verordnung schreibt vor, dass Fundtiere statt der bislang vier Wochen künftig sechs Monate auf Kosten der Kommunen unterzubringen sind. Das werde finanzielle Auswirkungen haben. Schon die Angebote hätten sich unheimlich verteuert. Als Fundtiere gelten jetzt auch verwilderte Katzen. Die große Sorge dabei sei, dass zudem viel mehr Tiere ausgesetzt werden könnten. Der Erlass sei geradezu eine Aufforderung dazu, meinte Banek und sieht das genauso wie seine Kollegen in anderen Kommunen. Der Städte- und
Gemeindetag des Landes will auch gegen die Verwaltungsvorschrift vorgehen. Den Erlass werde man bei den Gesprächen beachten und Vorsorge treffen, beim Vertrag entsprechend aufpassen und dies vorbehaltlich einkalkulieren.
Jedoch Hochrechnungen wie es beispielsweise Demmin gemacht hat, wenn der Erlass umgesetzt werden sollte, habe Malchin bisher nicht erstellt. Davon halte er auch nichts, sagte Banek. Ob wirklich mehr Tiere gefunden werden, wisse keiner. In der Nachbarstadt indes hat ein Rechenbeispiel eine Kalkulation der Gesamtkosten von 164 252 Euro im Jahr ergeben. Ausgegangen war man von den in den vergangenen Jahren durchschnittlich aufgenommenen Fundtieren und dazu die zu erwartenden verwilderten Katzen. Um die aufgeführten Kosten zu decken, wäre den Angaben zufolge eine Pauschale von 15 Euro pro Einwohner nötig. Demmin wäre mit Malchin etwa vergleichbar.Banek hofft, mit dem Vertragspartner eine gute Regelung zu finden. Strittiges Thema seien die Futterstellen für Katzen. Davon gebe es nur eine im Bereich Malchin, so Banek. Hierfür prüfe man, ob ein Extra-Vertrag möglich ist. Das Problem sei, dass mit dem Erlass den Kommunen Tierschutzrecht aufgedrückt werde, der Landkreis aber außen vor bleibe. Als Fundbehörde sei man eigentlich nur für die Aufbewahrung zuständig.

Quelle Nordkurier