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Zwei Samtpfötchen

beschossen

KatzeBeschossenIm Wohngebiet am Wasserturm in Bützow hat ein Unbekannter mit einem Luftgewehr Katzen verletzt Von Ralf Badenschier

BÜTZOW Doreen Dittrich und ihre Nachbarn sind richtig verärgert. Am Sonntagnachmittag hat ein Unbekannter auf ihre Katzen geschossen. Eine der Stubentiger musste notoperiert werden. Nun hoffen die Tierfreunde auf Hinweise zum möglichen Täter und möchten zugleich andere Tierhalter in der Nachbarschaft auffordern, wachsam zu sein. „Denn wer ein Tiere mutwillig verletzt, dann handelt es sich nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern um eine Straftat“, sagt die Bützowerin unmissverständlich. Mietzi ist den Bewohnern am Wasserturm in Bützow vor zwei Jahren zugelaufen. „Damals hatte sie zwei Junge“, erzählt Doreen Dittrich am Telefon. Eine der kleinen Samtpfötchen, einen Kater, hat ihre Familie aufgenommen. Er war damals eingeklemmt und hatte ein Matschauge. „Deshalb haben wir ihn Matschi genannt“, erzählt die Bützowerin und lacht.

Mietzi blieb eine Freigängerin und wird seit ihrem Auftauchen im Wohngebiet am Wasserturm von mehreren Nachbarn versorgt. Im vergangenen Jahr bekam sie wieder Nachwuchs – fünf kleine Katzenbabys. Auch diese wurden alle an Tierfreunde vermittelt. „Wir haben uns dann darum gekümmert, dass Mietzi sterilisiert wurde“, schildert die Bützowerin den Zusammenhalt der Nachbarn. Damit signalisierten sie zugleich, dass ihnen die Verantwortung bewusst ist, wenn sie eine freilebende Katze füttern. Und so gehört das Samtpfötchen einfach ins Wohngebiet, bekommt seine Streicheleinheiten und auch mal einen Platz zum Verweilen im Haus.

Am Sonntagnachmittag nun bei strahlenden Sonnenschein passierte das für die Tierfreunde Unfassbare. Ihre Nachbarn hatte bemerkt, dass Mietzi am Bauch blutet. Also fuhr sie mit der Katze zur Tierärztin. Da nicht ersichtlich war, wie sich das Tier verletzt haben könnte, wurde Mietzi geröntgt. Und da zeigte sich, dass ein Spitzdiabolo in dem Tierkörper steckte. In der Rostocker Tierklinik wurde die Katze noch am Abend notoperiert. Auch gestern noch befand sich das Samtpfötchen zur Erholung in der Tierklinik. Als Doreen Dittrich von dem Befund hörte, schaute sie sich ihren Kater noch einmal genauer an, denn der hinkte. Sie fühlte den Lauf ab und spürte auch etwas. Also ging es auch mit Matschi zur Tierärztin. „Die stellte dann fest, dass bei ihm ebenfalls ein Diabolo in einem seiner Läufe steckte“, erzählt die Bützowerin.

Sie und die Nachbarn seien wütend. Die beiden Bützower Familien haben den Vorfall bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Denn das Schießen auf Tiere ist Tierquälerei und somit eine Straftat. Ihre Nachbarin habe nun einen Flyer entworfen und vervielfältigt, den sie am Montag noch im Wohngebiet ausgehängt haben. Unter anderem wird die Frage gestellt, ob jemand etwas am Sonntagnachmittag zwischen 13 und 17 Uhr gesehen hat und auch wer weiß, wer ein Luftgewehr besitzt. „Vor allem die Kinder leiden mit den geliebten Haustieren“, heißt es auf dem Flyer und weiter: „Diesmal waren es Katzen, aber was kommt dann...?“

Vom materiellen Schaden der Tierfreunde ganz zu schwiegen. Rund 2000 Euro habe allein die Behandlung in der Tierklinik gekostet, erzählt Doreen Dittrich.

Quelle: SVZ