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Familie rettet

Kater mit abgerissenem Ohr

TierschutzkaterVon Kirsten Gehrke

Nahe des Klostersees im Darguner Wald wurde ein etwa zehn Jahre alter Kater verletzt und abgemagert gefunden und ins Katzenhaus nach Neukalen gebracht. Dort vermuten die Tierschützer, dass der Stubentiger angefahren und sich selbst überlassen wurde.

NEUKALEN. Lange muss der alte Kater draußen unterwegs gewesen sein. „Er war ganz abgemagert und zerzaust“, sagt Petra Riechel. Völlig durchnässt und verletzt kam er dieser Tage ins Katzenhaus nach Neukalen. Was er genau erlebt hat, wissen die Tierschützer nicht. Er kann schon kilometerweit unterwegs gewesen sein, habe erbärmlich ausgesehen. Eine Familie hatte den weiß-grauen Stubentiger dieser Tage im Darguner Wald nahe des Klostersees entdeckt. Ein Ohr des Katers war abgerissen, er hat geblutet. Vermutlich sei er angefahren worden oder irgendwo hängen geblieben, glaubt die Tierheim-Leiterin. Ein Tierarzt habe ihn zunächst versorgt. „Jetzt päppeln wir ihn auf, kämmen ihn. Sein Fell ist total verfilzt.“

Die Tierschützer gehen davon aus, dass der Kater schon mal in einem Haushalt gelebt hat. Sie schätzen ihn auf etwa zehn Jahre. Er sei sehr zutraulich und zahm, sehr verschmust. „Das ist kein Wilder, Wilde lassen sich nicht anfassen und dann hätten wir ihn auch nicht einfangen können“, sagt Petra Riechel. Die Mieze sei sogar freiwillig in die Box gegangen. Jedoch sei sie nicht kastriert. Das soll nun geschehen. Wer dem weißgrauen Kater ein liebevolles Zuhause geben will, könne sich im Katzenhaus melden. Das Tier könne sowohl in der Stube als auch mit Freigang gehalten werden.

Obwohl die Vermittlung der Katzen sehr gut läuft – gerade erst seien wieder drei Samtpfoten in ein neues Zuhause umgezogen – warten derzeit im Katzenhaus rund 30 Stubentiger auf ein nettes Herrchen oder Frauchen. Immer wieder neue Katzen kommen ins Tierheim. So richtig durchschnaufen können die Mitarbeiter dort nicht. Vor Weihnachten sei es besonders schlimm gewesen, schätzt die Tierschützerin ein. Besonders viele Fundtiere kamen in der Zeit aus Dargun. Wenn es im letzten Jahr nicht so warm gewesen wäre, wäre das Katzenhaus leerer. Dann hätte es die vielen Herbstkatzen nicht gegeben, die jetzt im Heim landen.

Indes braucht auch nach wie vor die gehandicapte „Minki“ eine Pflegestelle. Für die dreibeinige Katze sei diese bisher nicht gefunden worden, bedauert Petra Riechel. „Es wäre toll für sie, wenn sie rein und raus kann.“ „Minki“ suche sich die Leute aus, die sie anfassen dürfen. Sie sei keine Schmusekatze. Ein Bauernhof mit Scheune wäre für sie toll, wo sie vielleicht in der Milchkammer ihr Futter bekommt. Mit ihren nur drei Beinen komme die Katze gut zurecht. Als sie eine Kitten war, sei ihr hinteres rechtes Bein von einer Ratte abgefressen worden. Eine Weile habe es gedauert, bis sie ein bisschen Vertrauen zu Menschen gefasst hat. Hochtragend und sehr verängstigt war die getigerte Katze mit weißem Latz im Herbst ins Katzenhaus gekommen. Während ihre Kitten schnell vermittelt werden konnten, blieb sie zurück.

Zu erreichen ist das Tierheim unter 0152 52101773. Wer will, kann auch sonnabends von 14 bis 16 Uhr einfach mal vorbeischauen an der Ziegelei in Neukalen.

Quelle Nordkurier: Kontakt zur Autorin Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!