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Tierschutzverein

kämpft gegen Defizit

KatzenhausVon Susanne Schulz

Sinkende Mitgliederzahlen und ausbleibende Spenden führen den Verein in eine dramatische Finanzsituation.

NEUBRANDENBURG. Der Tierschutzverein Neubrandenburg hat in den vergangenen zwei Jahren mehr als die Hälfte seiner Mitglieder verloren. Statt mehr als 400 Mitstreiter, die seinerzeit den größten Tierschutzverein im Land bildeten, stünden aktuell noch 170 zu Buche, bilanzierte der Vorsitzende Kurt Kadow bei der Jahresversammlung vor rund 30 Teilnehmern.

Nicht allein wegen des Mitgliederverlusts erweise sich die Finanzsituation als langfristig größte Herausforderung: Zurückgegangen seien auch die Zahl der Spender und Sponsoren sowie die Zuweisungen aus Bußgeldern durch das Gericht. In der Jahresbilanz 2018 stünden 13 000 Euro „Miese“ zu Buche. Ausgangspunkt dieser Entwicklung war 2017 eine Auseinandersetzung mit der Stadt Neubrandenburg über die Betreibung des Tierheims, in deren Ergebnis die Stadt diese Aufgabe neu ausschrieb und dem Freizeitzentrum Hinterste Mühle übertrug.

Im Gegenzug zu den sinkenden Einnahmen stiegen allerdings Tierarztkosten auf 13 000 Euro im vergangenen Jahr, so Kadow weiter. Zudem hat der Verein 2018 in der Bergstraße den seit Jahren geplanten Gnadenhof für Katzen eröffnet. Nur dank vieler ehrenamtlicher Unterstützung könnten das „Miezhaus“ sowie die rund 150 Futterstellen für frei lebende Katzen im Stadtgebiet versorgt werden, stellte Kadow klar. Da die Zahl der Freiwilligen wiederum aus Alters- und gesundheitlichen Gründen sinke, sei es umso wichtiger, dass „mehr jüngere Leute in der Vereinsarbeit Verantwortung übernehmen“, forderte der Vorsitzende.

Überhaupt wünsche er sich mehr Beteiligung an weiteren Aktivitäten des Vereins, der sich entgegen wiederholt geäußerten Vorwürfen durchaus nicht nur um Katzen und Hunde kümmere: „Wir haben uns dem Tierschutz allgemein verschrieben, beteiligten uns zum Beispiel auch an Demonstrationen gegen einen Schlachthof und gegen Massentierhaltung“, führt Kadow an.

Der Wirtschaftsplan für 2019 beläuft sich auf rund 18 000 Euro. Verwendet werden sie für den Betrieb des Gnadenhofs ebenso wie für die Versorgung der Futterstellen oder die Kastration frei lebender Katzen und Kater. Zur Verbesserung der finanziellen Situation hofft der Verein auf wieder steigende Einnahmen und Spenden. Einblick in ihre Arbeit geben die Mitglieder am 19. Mai ab 10 Uhr bei einem Tag der offenen Tür im „Miezhaus“ in der Bergstraße 27.

Quelle: Nordkurier Kontakt zur Autorin Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!