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Vandalen

 wüten auf Katzenfutterplatz

 

Vandalismus

Von Petra Konermann

Unbekannte haben auf einem Futterplatz für frei lebende Katzen in Waren randaliert. Dabei ist dieser wichtig, um die unkontrollierte Ausbreitung der Tiere zu verhindern. WAREN. Eigentlich ist es ein ruhiges, abgeschiedenes Plätzchen in der Nähe der Teterower Straße, wo sich Ehrenamtliche des Tierschutzvereins Waren um wilde Katzen kümmern. Doch in der Nacht zum Freitag haben dort offenbar Vandalen ihr Unwesen getrieben: Sie haben die Tierhäuschen, die Katzen in kalten Nächten als Unterschlupf und Schutz dienen, umgeworfen und den Futterplatz verwüstet. Vereinsvorsitzende Margret Kuhlmann war noch am Tag danach aufgebracht: „So etwas haben wir noch nicht erlebt. Wer kommt nur auf die Idee, den Tieren und dem Verein zu schaden“, fragte sie. Der Verein betreibt in Waren zehn dieser Futterstellen, die nicht allein dazu dienen, wilde Katzen zu versorgen, machte sie deutlich. Diese Futterplätze werden vor allem auch dazu genutzt, um schnell und unkompliziert an Tiere heranzukommen, die wild leben und sich womöglich unkontrolliert vermehren könnten.

Jedes Tier, das an den Stellen neu auftaucht, wird von unseren ehrenamtlichen Helfern innerhalb kürzester Zeit eingefangen und zur Untersuchung gebracht. Dort wird kontrolliert, ob dem Tier bereits ein Chip implantiert wurde und es womöglich einem Besitzer zugeordnet werden kann. Ist das nicht der Fall, wird das Tier kastriert und über die Futterstellen weiter versorgt“, erklärt Margret Kuhlmann. Versorgt werden die Tiere über Futterspenden oder aber über Vereinsgelder, mit denen Futter gekauft werde.

An den zehn Futterstellen in Waren werden derzeit rund 50 mittlerweile kastrierte Katzen betreut. Ehrenamtliche Helfer sind 365 Tage im Jahr im Einsatz, um die Tiere mit Futter zu versorgen. Dabei gehe es auch darum, so die Vandalismus2Vereinsvorsitzende, erkrankte Tiere zu betreuen und damit der Ausbreitung von Krankheiten vorzubeugen, die auch von Katzen übertragen werden könnten. „Diese Futterplätze erfüllen also eine wichtige Funktion und sind auch ein Dienst an der Allgemeinheit“, stellte sie klar und wehrt sich damit auch gegen immer wieder erhobene Vorwürfe, die Futterplätze würde die Vermehrung wilder Katzen befördern.

Sie verwies auf die Kastrationszahlen des Jahres 2018 aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Danach wurden, so Margret Kuhlmann, 369 Katzen und rund 300 Kater kastriert. „Geht man davon aus, dass jede Katze im Schnitt zwei Mal im Jahr Junge bekommt und bei jedem Wurf durchschnittlich fünf Junge geboren werden, dann haben die Kastrationen dafür gesorgt, dass allein im vergangenen Jahr rund 7000 Katzenbabys nicht geboren wurden, die dann ihrerseits wieder Junge bekommen hätten“, rechnete sie die Zahlen für die Seenplatte vor.

Gegen die Vandalen, die in Waren den Futterplatz nahe einer Gartenanlage zerstört haben, hat der Tierschutzverein Anzeige bei der Polizei erstattet. „Ich hoffe sehr, dass sich vielleicht sogar Zeugen finden, die etwas bemerkt haben von der Zerstörung und die sich bei der Polizei melden“, meinte Margret Kuhlmann. Sie machte deutlich, dass die mutwillige Zerstörung genau dann stattgefunden haben müsse, als sich die Katzen in die Häuschen zurück gezogen hatten, um sich vor der kalten Nacht zu schützen. „Es gibt offenbar herzlose Menschen, denen das Leid der Tiere egal ist“, meinte die Tierschützerin und fügte hinzu: „In den rund 20 Jahren, in denen der Verein die Futterplätze betrieben, hatten wir so einen massiven Vorfall noch nicht.“

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