SpendenButton

Grausamer Fund:

Verstümmelte Katzen

VerstKatzenam Straßenrand abgelegt

Unbekannte haben den Tieren die Schwänze abgetrennt und sie dann links und rechts neben der Straße zwischen Brodhagen und Steffenshagen (Landkreis Rostock) zurückgelassen.

Steffenshagen  „Wie grausam können Menschen sein?“, fragt eine Hundehalterin aus Brodhagen. Beim Spaziergang hat sie zwei tote Katzen gefunden. Unbekannte hatten ihnen die Schwänze entfernt. Ihren Namen will die Frau nicht in der Zeitung lesen – aus Angst um ihren Hund. „Der Täter ist bestimmt auch in der Lage, Tiere zu vergiften.“
Die Tiere lagen links und rechts einer kleinen Straße zwischen Brodhagen und Steffenshagen. „Die hat jemand absichtlich dort drapiert“, vermutet die Finderin „Zuerst habe ich nur eine Katze gesehen und vermutet, sie sei überfahren worden. Aber dann habe ich noch eine zweite Katze entdeckt.“ Und dann erst bemerkte die Tierhalterin die fehlenden Schwänze. „Und das ist das wirklich Schockierende. Wer hängt sich denn bitte die Schwänze von toten Katzen ins Wohnzimmer?“
Polizeiliche Ermittlungen laufen
„Für uns ist es unfassbar, dass es Menschen gibt, die so etwas tun“, sagt auch Martina Wagner vom Tierschutzverein Bad Doberan, den die Finderin über den Vorfall informiert hatte. „Tiere verspüren Schmerzen genau wie ein Mensch, nur sind sie einigen dieser Gattung hilflos ausgeliefert.“
Die Finderin aus Brodhagen wandte sich auch an die Polizei und erstattete Anzeige. „Die Ermittlungen laufen“, bestätigt Gert Frahm, Sprecher der zuständigen Polizeiinspektion Güstrow. Mehr könne er zu dem Fall momentan nicht sagen. Offensichtlich misshandelte Tiere würden in der Region jedoch eher selten gefunden. In den meisten Fällen handele es sich um Unfallopfer oder eine natürliche Todesursache.
„Gott sei Dank gibt es diese Fälle nicht häufiger“, sagt auch Martina Wagner. „Katzen den Schwanz abzutrennen, ist grausam und Tierquälerei, und es ist eine strafbare Handlung.“
Tierschutzverein ruft zum Handeln auf
Die polizeiliche Kriminalstatistik des Landes Mecklenburg-Vorpommern führt als Straftat auch Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, die bei der Polizei angezeigt worden sind, auf. Die aktuellsten Zahlen stammen mit 129 Fällen aus dem Jahr 2017, heißt es vom Landeskriminalamt. Ein Jahr zuvor waren es 174 Fälle.
Die Täter zu finden, sei jedoch schwer, sagt Polizeisprecher Gert Frahm. „Wenn sich da nicht jemand meldet, der etwas gesehen hat, haben wir eigentlich kaum eine Chance“, sagt der Polizeisprecher. Deshalb ruft der Tierschutzverein dazu auf, „dass Menschen, die solche Handlungen beobachten, nicht nur einschreiten, sondern auch anzeigen.“ Die richtige Stelle dafür sei das Veterinäramt des Landkreises Rostock.
Diese Strafen drohen
Wer ein Tier tötet, dem droht laut Tierschutzgesetz eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Bei versuchter oder fahrlässiger Tierquälerei oder sonstiger Tiermisshandlung handelt es sich laut Gesetz um eine Ordnungswidrigkeit. Diese kann mit einer Geldbuße bis zu 25000 Euro geahndet werden. Darüber hinaus kann dem Halter das Tier entzogen werden beziehungsweise durch den Richter ein Tierhalteverbot ausgesprochen werden.
Oft würden sich die Finder trotzdem bei der Polizei melden. „Wenn es sichtbar Tierquälerei war, dann machen wir die Spurensicherung vor Ort“, so Frahm. Anschließend verständigen wir das Ordnungsamt.“ Das sei der eigentliche Ansprechpartner für die Beseitigung der Kadaver.
Finderin will andere Halter warnen
Das ist inzwischen geschehen. An der Fundstelle erinnert nur noch ein Zettel an die grausame Tat. Die Brodhägener Tierfreundin hat ihn aufgehängt. „Darauf steht, dass es mich traurig macht, was Menschen Tieren antun.“ Die unbekannten Täter werde das vermutlich nicht stören, sagt sie. Aber für andere Tierhalter in der Umgebung soll der Zettel eine Warnung sein.
Cora Meyer