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Kater Hope

übernimmt im Tierheimdie Mutterrolle

KaterHope1Von Petra Konermann

Es gab wenig Hoffnung, dass dieser schwarz-weiße Kater wieder auf die Beine kommen würde. Hope wurde er von den Malchower Tierheim-Mitarbeitern genannt – und ihre Hoffnung hat sich nun, fünf Monate später, erfüllt.

MALCHOW. Es war eines der herzzerreißenden Bilder des vergangenen Sommers: Ein Kater, der schwer verletzt aus dem Malchower „Katzenhaus“ gerettet werden konnte, musste notoperiert werden. Sein Schicksal hing tagelang an einem seidenen Faden. Margret Kuhlmann, Leiterin des Malchower Tierheimes, taufte den Kater damals auf den Namen „Hope“ – Hoffnung. Die war aber seinerzeit gering, dass der Kater es schaffen würde.

KaterHope2Das Tier aber überlebte dank der medizinischen Betreuung und durch die Unterstützung der Tierheim- Mitarbeiter. Inzwischen fühlt sich Hope in der Tierstation heimisch, hat ein glänzenden Fell, ist zutraulich, alle seine Wunden und Narben sind verheilt. Hope hat sogar – und das ist ungewöhnlich für einen Kater – die Mutterrolle für jüngere Katzen übernommen. Fürsorglich ist er zu seinen Artgenossen, die wie er das „Katzenhaus“ überlebt hatten, in dem über 40 Katzen unter nicht artgerechten Bedingungen gehalten wurden, Durst, Hunger und unter Krankheiten litten (der Nordkurier berichtete). „Wahrscheinlich hat sich zwischen diesen Tieren eine Art Schicksalsgemeinschaft gebildet“, vermutet Margret Kuhlmann. „Die jüngeren bekamen nicht genügend Futter ab, das ihnen offenbar nur sporadisch gegeben wurde, er lag krank und verletzt herum. Die Schwächsten haben sich wohl zusammengetan. Dass Hope sich nun so gut entwickelt hat, darüber freut sie sich sehr. „Katzenhaus“ ist noch baupolizeilich gesperrt Für ihr Engagement wurde sie gerade auf dem Neujahrsempfang der Stadt Malchow ausgezeichnet. Auch darüber habe sie sich gefreut, sagte sie, aber es sei ihr auch ein bisschen peinlich gewesen, ganz allein die Ehrung entgegenzunehmen. „Tierschutz funktioniert nur in der Gemeinschaft. Deshalb verstehe ich diese Auszeichnung als Ehrung für alle Mitstreiter im Tierheim“, betonte Margret Kuhlmann. Wichtig sei der Beitrag der Stadt Malchow, die 1000 Euro zusätzlich an das Tierheim überwiesen hatte, um die Rettungsaktion der Katzen und die anschließende Unterbringung der Tiere zu unterstützen. KaterHope3Allein die Tierarztkosten für die rund 40 geretteten Katzen beliefen sich auf rund 6000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für Futter und Medikamente. Margret Kuhlmann bleibt bei ihren Appell, dass Kommunen im Land selbstständig festlegten sollten, eine Kastration für Freigängerkatzen bindend einzuführen. Margret Kuhlmann, die auch stellvertretende Landesvorsitzende des Tierschutzbundes MV ist, kämpft für so eine Verordnung, die Katzenhalter zur Kastration ihrer frei lebenden Tiere verpflichten würde. „Wir hätten dann eine Grundlage, um Katzenhalter darauf hinzuweisen, welche Pflichten sie haben, und wir könnten auf Grundlage dieser Verordnung helfend eingreifen“, erklärte sie.

Das Haus auf der Malchower Insel, in dem die rund 40 Katzen gehalten wurden, ist nach wie vor baupolizeilich gesperrt und unbewohnt, erklärte Malchows Bürgermeister René Putzar (parteilos). Es sei ein Stillstand eingetreten, denn es werde weiterhin geprüft, ob das Vorgehen der Stadt rechtens war, den Anbau abzureißen. Dieser hatte sich bereits gesenkt und drohte einzustürzen, so dass die Stadt vorsorglich einen Abriss des Gebäudeteils vornahm. Im Zuge dessen waren die vielen Katzen aufgefallen, die sich in dem Gebäude befanden und die von den Tierschützern befreit wurden. Gegen die Besitzerin der Katzen hatte der Landkreis im vergangenen Jahr ein Tierhaltungsverbot verhängt. Es gab wenig Hoffnung, dass dieser schwarz-weiße Kater wieder auf die Beine kommen würde. Hope wurde er von den Malchower Tierheim-Mitarbeitern genannt – und ihre Hoffnung hat sich nun, fünf Monate später, erfüllt.

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