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Unfassbar: Katzenwelpen aus dem Auto geworfen

Am Mittwochmorgen beobachtete eine junge Frau Unglaubliches, 

das jedenfalls erzählte sie den Mitarbeitern des Altentreptower Tierheims am Klosterberg. Etwas flog aus einem Autofenster. Als sie näher kam, bewegte sich dieses Etwas am Straßenrand.

KatzeAuto1ALTENTREPTOW. Es tut schon beim Hinschauen weh. Die Fotos zeigen ein blutverschmiertes Kätzchen, ein anderes zusammengerollt. Der Schmerz der Tiere ist selbst auf den Aufnahmen spürbar. Das, was die Mitarbeiter des Tierheims Altentreptow als Reaktion darauf auf ihrer Facebook-Seite lesen und die Kommentare von Nordkurier- Lesern sprechen eine eindeutige Sprache. Das „Pfui“ von Margit Burow-Streufert sagt in einem Wort, wofür andere drastische Sätze finden. Mandy Herrmann findet: „Wenn ich so was lese, dann brodelt es in mir. Wie kann man nur mit Lebewesen so umgehen? Das bricht mir das Herz ... Ich könnte weinen vor Wut und vor Entsetzen.“ Es geht um 600 Gramm Leben. Je soviel wogen die beiden gezeigten Fundkatzen aus dem Altentreptower Tierheim.

Dessen Chefin Silke Greier musste am Donnerstag mit dem operierten Katzenbaby erneut zu Tierarzt Hermann Kleindienst. Der hatte die beiden Kätzchen am Mittwoch gleich untersucht. Das eine Tier hatte zuvor wohl einen Wurf aus einem Autofenster überlebt. Eins ihrer Geschwister nicht. Der Welpe war nicht mehr zu retten und bekam am Mittwoch vom Tierarzt die erlösende Spritze. „Äußerlich war dem Kätzlein eigentlich nichts anzusehen“, sagte Silke Greier. Aber als der Tierarzt das Katzenjunge am Bauch abtastete, war schon zu merken, dass im Inneren einiges kaputtgegangen war. Denn die kleine Katze war am Mittwochmorgen wie das zweite Tier aus einem Autofenster geworfen worden, das jedenfalls wurde Silke Greier von der Finderin berichtet.KatzeAuto2

Auf den Namen „Hope“ wie „Hoffnung“ getauft
„Die junge Frau war am Morgen mit ihrem Auto auf der Strecke zwischen Siedenbollentin und Grapzow unterwegs, als sie sah, dass etwas aus einem Auto flog. Sie hielt an und fand am Straßenrand zwei Katzenkinder. Das eine blutete ums Mäulchen herum. Sie hob sie vorsichtig auf und brachte die beiden Findelkinder ins Altentreptower Tierheim am Klosterberg. „Ich dachte, dass die eine kleine Katze es nicht überleben würde, denn sie blutete, die andere sah unverletzt aus“, erinnerte sich Silke Greier. Aber es sei eben genau umgekehrt gewesen. Die kleine Überlebenskünstlerin musste an der Nase, dem Auge und dreimal am After genäht werden. „Ich war am Mittwochabend noch mal nach ihr schauen, da war noch Blut zu sehen. Aber heute ist sie schon mobiler.“ Die Leiterin des Treptower Tierheims schätzt, dass die beiden Welpen im Juli geboren wurden. Sie waren aber wohl irgendjemandem im Weg, der meinte, sie so herzlos „entsorgen“ zu müssen. Eine Anzeige wegen Tierquälerei werde der Tierschutzverein nicht vornehmen, sagt Silke Greier. „Das bringt nichts“, so ihre Erfahrung aus den zurückliegenden Jahren. Das Gleiche sei auch bei Fundhunden zu beobachten, ergänzte sie. Selbst wenn jemand weiß, wohin der Vierbeiner gehört, ist nichts raus zu bekommen. Man will es sich nicht mit den Nachbarn verderben oder andere meinen, dass der Hund im Tierheim sowieso besser aufgehoben ist.

Aus ihrer Sicht wäre es humaner gewesen, die beiden Kätzchen in einem Karton vor dem Tierheim abzustellen, wenn es auch nicht die optimale Lösung ist. Dann hätten beide aber wenigstens eine Überlebenschance gehabt. Das Schlimmste hat das übrig gebliebene Kätzchen aber wohl hinter sich, so die Tierheimleiterin. „Ich denke, sie ist über’n Berg“, schätzte Silke Greier ein. Die Tierheim- Mitarbeiter haben sie „Hope“ getauft, was Hoffnung heißt. Das Tier fresse leider noch nicht allein, aber das werde schon noch kommen. Das Tierheim hat für die kleine Katze eine Pflegestelle gefunden, wo sie fürs erste rund um die Uhr betreut werden kann.

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