SpendenButton

Katzenelend: Für dieses Tier kam die Hilfe zu spät

In einem elenden Zustand wurde in Teterow eine junge Katze gefunden. Sie musste eingeschläfert werden.

Die Teterower Tierschützer sorgen sich, weil immer mehr Katzen ausgesetzt werden. Sie stoßen aber auch an ihre Grenzen.

KatzenMalchow 4TETEROW. Sie muss erbärmlich geschrien haben. Weil sie Schmerzen hatte. Wegen der Schreie alarmierte jedenfalls ein Anwohner in der Teterower Brechtstraße den Tierschutzverein. Und als die junge Katze nach einiger Suche endlich gefunden wurde, war Margarete Zwerg mächtig erschrocken. „Ein Auge quoll richtig raus. Das Fell war ganz stumpf. Sie muss lange nichts zu fressen bekommen haben. Sie war in einem ganz elenden Zustand“, schildert die Vorsitzende des Teterower Tierschutzvereins. Gemeinsam mit einer Tierärztin habe man sich entschlossen, die junge Katze zu erlösen. Sie wurde eingeschläfert.

Was Margarete Zwerg zu schaffen macht: „Die Empathielosigkeit ist schlimmer geworden“, meint sie. Diese Katze sei sehr zutraulich gewesen. „Das bedeutet, dass sie ein Zuhause hatte, und legt die Vermutung nahe, dass sie aufgrund einer Krankheit rausgeschmissen wurde.“ Auch in der Teterower Schillerstraße würden regelmäßig Katzen ausgesetzt, fügt sie hinzu. Eigentlich sei das erschreckend. „Niemand muss ein Tier bei sich aufnehmen, aber wenn, dann habe ich eine Verantwortung.“

In diesem Jahr allerdings würden so viele junge Katzen wie schon lange nicht mehr umherstreunen. „Das Katzenproblem ist einfach da, weil Leute nicht bereit sind, ihre Tiere kastrieren und registrieren zu lassen, denn es gibt ja auch die Möglichkeit zu chippen. Wir können nur so viel helfen, wie unsere Kraft reicht und wir auch finanziell in der Lage sind, das zu stemmen“, sagt Margarete Zwerg. Tierschützer appellieren an Katzenbesitzer Von der Stadt Teterow werde der Verein mit 150 Euro, von Gnoien mit 200 Euro jährlich unterstützt. Dem gegenüber stehen rund 60 Kastrationen jährlich in der gesamten Region, dazu Tierarztkosten, ob für Parasitenbehandlungen oder auch eine OP, wenn sich ein Tier verletzt hat, sowie Futterkosten, zeigt Margarete Zwerg auf. Die Tierschützer appellieren immer wieder an Katzenbesitzer, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Im benachbarten Seenplattenkreis sprach sich Kerstin Lenz, Vorsitzende des Demminer Tierschutzvereins, gerade für eine entsprechende Verordnung aus. Auch Margarete Zwerg plädiert seit Langem für die Kastrationspflicht.

Froh ist sie, dass es in Teterow wenigstens Futterplätze gibt. Dort bekomme man einen Überblick über frei lebende Katzen, sie werden betreut und auch kastriert. Drei Futterstellen gibt es in der Stadt, gemeinsam mit der Stadt ist der Tierschutzverein dabei, eine vierte aufzubauen. Und es gibt zwei Futterboxen. Eine beim famila- Markt und eine beim Rewe-Markt, der die große Box vom benachbarten Drogeriemarkt übernommen habe, nachdem dort dafür kein Platz mehr gewesen sei, so Margarete Zwerg. „Wer den Stadtkatzen etwas Gutes tun möchte, kann die Boxen füllen.“ Bevor man sich selbst für ein Tier entscheidet, soll man sich aber fragen, schaffe ich es und bin ich bereit, 15 Jahre Verantwortung zu übernehmen und auch die Kosten zu tragen, will sie jedem mit auf den Weg geben.

Kontakt zur Autorin Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!