SpendenButton

Massentierhaltung ist

Massenmord!

MassenzuchtAm 28.02.2021 sind bei einem Großbrand in Kobrow bei Sternberg 3.000 Schweine in ihrer Mastanlage ums Leben gekommen. Nicht ein Schwein in diesem Stall konnte gerettet werden. Nur durch den selbstlosen Einsatz vieler Feuerwehrleute, konnte verhindert werden, dass das Feuer auf die anderen beiden Ställe überspringt und auch die anderen 6.000 elendig verbrennen. Laut Gesetz müssen Tiere im Brandfall gerettet werden können. Das wird aber in der Massentierhaltung schlichtweg ignoriert und von der Landesregierung toleriert. Kerstin Lenz, Vorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes LV MV fordert seit Jahren ein Umdenken in der Landwirtschaftlichen Nutztierhaltung: “In solchen Haltungssystemen sind die Tiere in ihrer Bewegungsmöglichkeit erheblich eingeschränkt. Wegen der Enge und der strukturlosen Umgebung können sie einen Großteil ihres arteigenen Verhaltens wie Bewegung, Ruhen, Futteraufnahme, Erkundungs-, Komfort- oder Sozialverhalten nicht ausleben. Erzwungenes Nichtverhalten führt zu Stress und Frustrationen. Dies äußert sich in Aggressivität, Ängstlichkeit und Kannibalismus”, so Lenz.

„Was nicht passt, wird passend gemacht!“
Weil sich die Tierschutzprobleme dieser Haltungssysteme in wirtschaftlichen Ausfällen niederschlagen, werden die Tiere der Haltungsumgebung angepasst. Den Ferkeln die Zähne und Schwänze zum Teil entfernt. Diese Manipulationen sind allesamt schmerzhafte Eingriffe und werden dennoch ohne Betäubung durchgeführt. Gelöst werden die Tierschutzprobleme durch die Manipulationen nicht, denn es werden nur die Symptome, nicht aber die Ursachen bekämpft. Ein wesentliches Kriterium für eine tiergerechte Haltung, sozial lebende Tiere in angemessenen Gruppen zu halten und ihnen Auslauf im Freien zu bieten. Ausreichende Bewegungsmöglichkeiten, Tageslicht sowie eine strukturierte Umgebung ermöglichen es den Tieren, das arteigene Verhalten auszuüben und machen schmerzhafte Manipulationen überflüssig.

Die Haltung von Tieren auf engstem Raum unter hohen Besatzdichten ist ohne hohen Medikamenteneinsatz meist nicht möglich. Erkrankungen und Verletzungen werden durch eine nicht-tiergerechte Umgebung, schlechtes Klima und eine stark leistungsorientierte Zucht begünstigt. Zudem wurde nachgewiesen, dass Tiere zum Teil zu kurz mit Antibiotika behandelt werden, um mögliche Krankheiten auch wirksam zu behandeln. Beides erhöht die Gefahr von resistenten Keimen und Krankheitserregern, gegen die dann kein Medikament mehr hilft. Und das überträgt sich auf den Menschen, da der Mensch mit dem Fleisch auch Teile des Antibiotikums aufnimmt! Das sollte jedem beim Kauf von Billigfleisch bewusst sein!

Des Weiteren ist die Massentierhaltung eine Katastrophe für das Klima und die Umwelt durch den enormen Methan-Ausstoß. Im Jahr 2017 wurden weltweit ca. 8,1 Mrd. Tonnen in Form von Methan ausgestoßen, das sind 17 % der gesamten ausgestoßenen Treibhausgase. Über 60% davon sind auf die Viehzucht zurückzuführen. Auch die Massen an Gülle sind ein großes Problem! Wird zu viel Gülle auf dem Feld ausgebracht, hat das gravierende Konsequenzen. So dringt immer mehr Gülle ins Grundwasser ein, wodurch der gesundheitsschädliche Nitratgehalt des Wassers ansteigt. In vielen Regionen wird der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Grundwasser um ein Vielfaches überschritten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Massentierhaltung schlecht für die Tiere, den Menschen und unsere Umwelt auswirkt. “Wir sollten endlich daran arbeiten die Bedingungen für die Tiere zu verbessern. Es kann nicht sein, dass ein Kilo Fleisch bald billiger ist als die Verpackung. Die Verbraucher müssen für hochwertiges, artgerechtes und nach höheren Tierschutzstandards gehaltenem Fleisch eben tiefer in die Tasche greifen. Solche Niedrigpreise kann man nämlich nicht rechtfertigen und auch nicht auf den Schultern der Bauern austragen.”, so der Assistent der Geschäftsstelle, O. Paczkowski.

„Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit“ (Albert Schweizer)

Mit freundlichen Grüßen, Kerstin Lenz
(Foto dient der Aufmerksamkeit pixabay)