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Beißender Geruch:

AnzeigeKatzenhaltungWestenbrügger erstatten Anzeige gegen Katzenhalterin

Anwohner in Westenbrügge wehren sich gegen Katzenkot und Geruchsbelästigung und haben Anzeige gegen ihre Nachbarin beim Veterinäramt gestellt. Diese soll ihre Burma-Katzen nicht tiergerecht halten. Der Landkreis Rostock steht mit der Halterin in Kontakt. Auch die Grünen fordern Halteverbot für die Besitzerin. 

2014 wurden „unhaltbare Zustände“ bemerkt
Rückblick: Seit Jahren sorgen sich Nachbarn und der Katzenschutzverein Kühlungsborn um das Wohl der Burma-Katzen und die Gesundheit ihrer Halterin. 2014 bemerkten Anwohner „unhaltbare Zustände“. So wurden unter anderem eine ständig wachsende Zahl kranker und mangelernährter Katzen sowie eine permanente Geruchsbelästigung durch deren Kot registriert. Das Veterinäramt wurde informiert, TV-Sender berichteten.
2018 holte das Veterinäramt dann 20 Katzen aus dem Haus und erteilte zudem Auflagen zur Bestandsreduzierung. „Die Kreisverwaltung erklärte damals, dass Frau H. nur noch drei bis vier Tiere behalten dürfe“, berichtet Karin Stüver, Vorsitzende des Kühlungsborner Katzenschutzvereins. Jetzt aber verdichten sich die Informationen, dass dies bis heute noch nicht der Fall ist.

Nachbarn entdecken Katzen-Nachwuchs
Karin Stüver besitzt Videoaufnahmen, die einen Deck-Akt zwischen auf dem Grundstück von Regina H. lebenden Katzen zeigen, obwohl diese angeblich alle kastriert worden sein sollen. Zudem entdeckten Nachbarn dort erneut Katzen-Nachwuchs. Und sie stellten fest, dass, nachdem das Amt das Video erhielt, umgehend damit begonnen wurde, das Grundstück von Frau H. mit einem Sichtschutzzaun zu umgeben.
„Ist das nur ein Zufall oder gibt es da einen Zusammenhang“, fragt man sich in Westenbrügge. Dieser Überlegung geht auch Nicole Steinmacher nach, die sich mit ihrer
Familie ein Doppelhaus mit Frau H. teilt. Steinmachers fühlen sich nach wie vor durch ständiges Jaulen und dauernde Kratzgeräusche an der Wand sowie eine penetrante Geruchsbelästigung genervt. „Ich habe den Eindruck, dass sich die Tiere wieder stärker vermehren. Ich konnte auch nicht feststellen, dass das Veterinäramt in letzter Zeit Kontrollen gemacht hat“ sagt Nicole Steinmacher.

Betroffene Nachbarn erstatten Anzeige
Kerstin Wagner, ebenfalls Nachbarin der Katzenhalterin, ist über die scheinbare Untätigkeit von Gesundheits- und Veterinäramt ebenso erbost: „Mit unserem seit Jahren erfolglosen Bemühen, eine Lösung für die Halterin und ihre Tiere zu finden, machen wir uns inzwischen lächerlich.“ Doch bestärkt vom Kühlungsborner Katzenschutzverein erstatteten die betroffenen Nachbarn vor 14 Tagen Anzeige beim Veterinäramt, ohne darauf bisher eine Antwort zu erhalten.
Auch Thomas Oberwalder, Vorstandsmitglied der Grünen im Landkreis Rostock, hat sich auf die Seite der Tierfreunde gestellt. In einem Schreiben an Veterinäramts-Chefin Elisabeth Dey formulierte er: „Seit Jahren warten wir vergeblich auf die einzig richtige Konsequenz; nämlich ein absolutes Halteverbot von Tieren für die Besitzerin. Wir fordern Sie auf, umgehend Abhilfe zu schaffen!“ Diesem Appell wurde bis heute offensichtlich nicht gefolgt. Oberwalder hat inzwischen vorgeschlagen, zu gegebener Zeit eine Demonstration durch Westenbrügge, verbunden mit Mahnwachen, durchzuführen.

Katzenhalterin wehrt sich gegen Vorwürfe
Regina H., die nach eigenen Angaben schon seit gut 50 Jahren Erfahrungen in der Katzenhaltung besitzt, wehrt sich gegen die Vorwürfe: „Meinen Tieren geht es gut. Sie erhalten nur vitamin- und proteinreiches Futter. Ich stelle sie regelmäßig dem Tierarzt vor und lasse sie zeitig kastrieren.“ So im März gegenüber der OZ formuliert.
Jetzt teilte die Kreisverwaltung mit: „Es gibt aus Sicht der Fachämter keinen neuen Sachstand.“ Die Ämter seien im höchstpersönlichen Lebensbereich der Katzenhalterin tätig. Die Einschränkungen während der akuten Corona-Phase hätten Hilfestellungen zeitweilig erschwert. Der Katzenbestand sei zuletzt im Januar kontrolliert worden, hatte die Verwaltung im März informiert. Dabei wurden 15 Katzen und Kater festgestellt und eine nochmalige Bestandsreduzierung angekündigt.
Quelle: Ostseezeitung Von Werner Geske

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