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Tierschützer beklagen Notstand

Mangelhafte Akzeptanz, Hilfs- und Spendenbereitschaft erschweren bei Rostocker Verein Erfolg im Ehrenamt

Schlage07 18Von Michaela Kleinsorge
ROSTOCK Bei Tierschützerin Barbara Linkis am Stolteraer Weg gibt es täglich viel zu erledigen. 12 Hunde und 19 Katzen aus Notfallsituationen werden artgerecht gehegt und gepflegt, bis sie ein neues Zuhause gefunden haben. Allerdings sind hier ehrenamtliche Helfer dringend vonnöten: „Ich werde nicht jünger – alleine schaffe ich das auf Dauer nicht. Die langjährigen, zuverlässigsten Leute sind aus Krankheits- oder Altersgründen leider bereits verstorben“, bedauert die Diedrichshägerin ihre derzeitige Not-Besetzung mit lediglich zwei ehrenamtlichen Helferinnen und einem Helfer.

„Es wäre deshalb dringend erforderlich eine Hilfe als Angestellte zur Aufrechterhaltung des Tierschutzes und des Vereins Tiere in Not einzustellen“, sagt Linkis. Die kann sie sich finanziell nicht leisten, weil die Spendenbereitschaft und politische, finanzielle Förderung für den Tierschutz in Rostock kaum vorhanden seien. Die Allgemeinheit spende vorwiegend in ihrem eigenen Interesse für kulturelle sowie materielle Anliegen oder für Bau-Projekte, befindet Linkis. Es gäbe zahlreiche Vereine auf sozialer und kultureller Ebene, wo sich ehrenamtliche Mitglieder engagieren, nur beim Tierschutz sehe es in Rostock sehr schlecht aus, sagt sie.

Diesen Notstand beim ehrenamtlichen Engagement und bei der Spendenbereitschaft in und um Rostock bestätigen in Umfragen auch andere private Auffangstationen für Haus- und Wildtiere. Fazit aller Befragten: Die ehrenamtliche, aktive Schadensbegrenzung gegen durch Menschen verursachtes Tierleid ist dringend erforderlich, werde aber von der Politik und der Bevölkerung nicht genug akzeptiert und finanziell unterstützt. „Meine ehrenamtliche Arbeit mit Tieren hat durchaus auch gesundheitliche Vor- Die Mitglieder des Vereins Tiere in Not Warnemünde, Barbara Linkis, Ingeborg Thiel und Sylvia Schmidt (v.l.) suchen dringend ehrenamtliche Verstärkung und ein neues Zuhause für Camillo, Beauty und Gina. FOTO: MICHAELA KLEINSORGE teile“, erzählt Sylvia Schmidt, die Linkis seit einem Jahr täglich unterstützt.

Nach einer schweren Krankheit seien die täglichen Spaziergänge mit Hunden und Helfern in der Gruppe Balsam für ihre Seele gewesen und es mache ihr Spaß, den Vierbeinern zu helfen. Leider seien die Urlauber aus anderen Bundesländern hilfsbereiter, als die eigenen Leute vor der Haustür, bedauert die Rövershägenerin. 

SERVICE Verein Tiere in Not: Kontakt für ehrenamtliche Interessenten sowie Vermittlung von Hunden und Katzenunter0159/03 95 87 52

(Quelle: SVZ, 20.07.2018)