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Im Tierheim Sadelkow ist Hilfe Ehrensache

Dank Menschen wie Mario Frenz kann der Gnadenhof Sonnenschein seit 20 Jahren Tieren in Not helfen. Zum Jubiläum wurde nun gefeiert, mit prominentem Besuch.

Sadelkow 2Von Christine Liebau
SADELKOW. Aufstehen um 6 Uhr früh? Kein Problem. Schon als Kind half Mario Frenz seinen Großeltern auf dem Bauernhof. Der Vater war damals Schäfer, das wollte Frenz auch werden. Vater und Sohn wurden dann Kraftfahrer. Doch geblieben ist die Liebe zu Tieren und die Freude an uneigennütziger Hilfe. „Ganz ohne Druck, keine Mitgliedschaft, einfach nur, wenn man Zeit und Lust hat“, so liebt es der 47-Jährige.

Dass dies im Tierheim Sadelkow möglich ist, entdeckte er vor sieben Jahren per Zufall. „Ich kam von der Nachtschicht und öffnete die Zeitung. Da war ein Foto und ich war baff – das originale Abbild meines geliebten schwarzen Schäferhundes bei Oma“. Sofort fuhr er zum Tierheim und nahm sich des Hundes an. Die Spaziergänge mehrten sich, bis der etwa drei Jahre alte Hund mit Namen Negro eine Woche zur Probe bei ihm in Sponholz blieb. Und dort lebt er bis heute.

Auch wenn nicht alles reibungslos lief. „Zunächst zerfetzte Negro meine Wohnung und das Auto aus Verlustangst. Ich baute ihm einen Zwinger, um ihn vor sich selbst zu schützen, wenn ich arbeitete. Sonst ist er immer bei mir, schläft vor meinem Sofa. Er hat nie wieder etwas kaputt gemacht. Nach einem Unfall hütete das Tierheim meinen Schatz. Die Arbeit der Mitarbeiter, das ganze Klima hier, gefielen mir so sehr, dass ich unbedingt etwas zurückgeben wollte.“ Und das tat der Sponholzer auch zum Jubiläum, als guter Geist an vielen Stellen – ob eine Schale Obst und ein paar Getränke für die Tierschutzjugend, Wasser für die Hunde, die Lösung eines technisches Problems oder Hilfe am Parkplatz. Zur Freude von Tierheimleiterin Ursula Fleßner, die mit ihren Mitstreitern auf helfende Hände wie die von Mario Frenz angewiesen ist, und an diesem Tag einige Gratulanten mit „Geschenken“ empfangen konnte. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus überbrachte nicht nur dem Gnadenhof Sonnenschein einen Förderbescheid, sondern elf Tierschutzvereinen des Landes. Mit insgesamt 185 000 Euro fördere das Land Investitionen dieser Vereine in ihre Tierheime, zusammen mit sieben weiteren Vorhaben seien die für 2018 geplanten 300 000 Euro damit ausgeschöpft. „Sie leisten durch die Aufnahme und Pflege von Fundtieren oder sichergestellten Tieren einen unschätzbaren Beitrag zum Tierschutz vor Ort“, lobte Backhaus. Und versprach, sich für eine Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen und eine bessere finanzielle Ausstattung der Heime einzusetzen. Gleichzeitig kritisierte er aber, dass sich manche Kommunen nicht am erforderlichen Eigenanteil der Vereine beteiligen würden, obwohl sie eigentlich auf die Tierheime angewiesen seien.
(Quelle: Nordkurier)
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