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Hundefänger weist Kritik von Tierschützern zurück

Von Eckhard Kruse
Schon über Jahre ist einigen Tierschützern die Hundeauffangstation bei Meesiger ein Dorn im Auge. Die Tiere würden dort nicht artgerecht gehalten werden. Der Stavenhagener Unternehmer Henry Ciesilski fühlt sich aber zu Unrecht an den Pranger gestellt.

 

Hundefaenger1STAVENHAGEN/MEESIGER. Henry Ciesilski kennt die Vorwürfe über Jahre. In seiner Hundeauffangstation bei Meesiger soll er Hunde nicht artgerecht halten. Die Tiere würden kaum aus den Zwingern gelassen. Er würde keine Hunde vermitteln. Er halte sie nur, um Geld zu verdienen. Und vor Jahren gab es auch das Gerücht, dass Ciesilski sogar Hunde getötet und verscharrt haben solle. Und dann kritisierten Tierschützer immer wieder, dass niemand auf das Gelände darf.

Ciesilski hat genug von solchen Mutmaßungen, von denen zuletzt auch einige vom Tierschutzverein Demmin geäußert wurden. Ciesilski oder einer seiner Mitarbeiter fangen im Auftrag von Kommunen freilaufende Hunde. Mit Malchin und Demmin hat er einen Vertrag. Stavenhagen fordert ihn nur im Bedarfsfall an. Für Malchin nehme er laut Vertrag auch die Fundkatzen auf. „Dafür habe ich die Genehmigung vom Landkreis“, betont Henry Ciesilski. Weil Stavenhagen keinen Vertrag mit ihm hat, nehme er die Katzen auch nicht.

Der Stavenhagener Unternehmer betreibt einen Baumaschinenverleih und einen Wach- und Sicherheitsdienst. Die Hunde nehme er erst auf, seit er von Kommunen dazu gedrängt worden sei. „Es gab niemanden, der das gemacht hat“, sagt Ciesilski. Erfahrung mit Hunden habe er mehr als ausreichend. „Ich habe über Jahre die Hunde an der Diensthundeschule in Klinken ausgebildet.“ Er und zwei Mitarbeiter hätten alle erforderlichen Nachweise, um Hunde – auch aggressive – zu fangen und unterzubringen.

Bei solchen Hunden brauche man einen Schutzanzug und eine Fangstange. Bei mehreren Hunden müsse man einen Anhänger mitnehmen. „Denn die Hunde müssen während des Transports einzeln untergebracht sein“, betont er. Die Tiere würden zu einem Tierarzt gebracht, um sie zu entwurmen, zu entflohen und zu chippen. Sie bekämen einen Impfausweis. Sein Mitarbeiter sei Tag und Nacht zu erreichen. An Wochenenden kämen die Aufträge oft von Rettungsdienst, Polizei oder Autobahnpolizei. Manchmal kämen Anrufe sogar von der Staatsanwaltschaft, wenn Wohnungen geräumt werden sollen und bekannt ist, dass Hunde darin sind. Derzeit gebe es nur einen aggressiven Schäferhund in der Meesiger Anlage. „Der lässt niemanden an sich ran“, sagt Mitarbeiter Matthias Zimmermann. Wenn Hunde friedlich seien, dann lasse er sie auch länger auf den Hof seines angrenzenden Grundstücks. Für die Vermittlung der Hunde seien laut Vertrag die Ordnungsämter zuständig, so Ciesilski. Von denen bekomme er jeweils die Anweisung, wann welcher Hund abgeholt wird. Er hatte aber auch einmal gefährliche Hunde, die laut Veterinäramt über längere Zeit nicht vermittelt werden durften.

Das Veterinäramt der Seenplatte hat nichts zu beanstanden. Es handele sich um eine tierheimähnliche Einrichtung. Inhaber benötigen dafür eine Erlaubnis nach dem Tierschutzgesetz. Ciesilski habe den Nachweis von Sachkunde, Zuverlässigkeit, von geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten und einer Buchführung, die die Rückverfolgbarkeit sicherstellt, erfüllt. Das Amt kontrolliere mindestens einmal jährlich unangemeldet. Die Vermittlung der Tiere an neue Besitzer sei nachvollziehbar. Meistens handele es sich um Fundhunde, die häufig an die Besitzer zurückgegeben werden. Stavenhagen war mit der bisherigen Hilfe von Ciesilski nicht unzufrieden. Wegen vieler Katzen strebe man aber einen Vertrag mit dem Tierschutzverein Demmin an. Der könnte ab 2019 die Katzen und Hunde aufnehmen. Falls Hunde an Wochenenden zulaufen, würden sie in zwei Zwingern in der Stadt untergebracht, so die Verwaltung. Das passiere aber selten.
(Quelle: Nordkurier)
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