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Neubau für Krankenstation

beim Tierheim ist fast fertig

TierheimDemminFröhliches Hundegebell empfängt Besucher. Ein Bauzaun macht deutlich: Hier wird noch immer gearbeitet. Ein Elektriker verlegt gerade letzte Kabel. Eigentlich sollte die neue Quarantänestation des Tierheims Randow bereits seit einiger Zeit in Betrieb sein. Doch die Fertigstellung verzögert sich, teilt Kerstin Lenz mit.
„Wir kommen mit dem Zeitplan nicht ganz hin“, sagt die Leiterin des Tierheimes. Aber das Projekt habe den Tierschutzverein jetzt über drei Jahre beschäftigt – da seien ein paar Wochen Verspätung zu verkraften. Dennoch werden die neuen Räume schon sehnlich erwartet. Denn bislang gibt es in dem Tierheim keinen Quarantäne- und Krankenbereich für Hunde und auch nicht für Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Vögel.
Künftig auch eine kleine Futterküche
Dieser wird aber benötigt, weil Tiere, die neu ins Tierheim kommen, oftmals in einem schlechten Gesundheitszustand sind. „Deshalb müssen sie zunächst tierärztlich behandelt und von Parasiten befreit werden“, berichtet Kerstin Lenz. Die neuen Räume werden die Arbeitsmöglichkeiten der Tierschützer erheblich verbessern. So wird es in dem Gebäude zukünftig auch eine kleine Futterküche geben.
Begonnen wurde mit dem Bauvorhaben im Herbst vergangenen Jahres. Den Platz dafür haben die Vereinsmitglieder in Eigenleistung vorbereitet. Dazu wurde unter anderem ein alter Hühnerstall abgerissen. Mitte Oktober konnte dann der Neubau beginnen. Das Projekt mit einem Umfang von knapp 177.000 Euro ist bei der Gorkow Bau GmbH aus Jarmen in guten Händen. Doch von Verzögerungen durch Lieferschwierigkeiten blieben auch die Demminer Tierschützer nicht ganz verschont.
Jetzt geht es um die Restarbeiten
Doch Rohbau und Dach sind schon seit längerem fertiggestellt. Die Fassade ist verputzt, Fenster und Türen sind eingesetzt. Nun geht es um die Restarbeiten. In den meisten Räumen sind die Fliesen bereits verlegt, doch die Klappen, die die Räume vom Außenbereich trennen, müssen noch eingebaut werden. Der Elektriker kümmert sich gerade um Beleuchtung und Steckdosen.
Finanziert wird das Vorhaben zu 50 Prozent durch das Land, über ein spezielles Förderprogramm für Tierheimbauten. 35.000 Euro stellt der Deutsche Tierschutzbund zur Verfügung, 20.000 Euro gab die Klara-Samariter-Stiftung. Die verbleibenden 33.000 Euro muss der Demminer Tierschutzverein tragen – und „dank großzügiger Spenden haben wir fast alles auch schon zusammen“, freut sich Kerstin Lenz. Doch auch weiterhin ist jede kleine oder große Spende willkommen. Auch ein Bufdi wird gesucht, die Stelle ist momentan unbesetzt.
Oftmals planlos ein Haustier angeschafft
Denn derzeit haben die Vereinsmitglieder viel zu tun mit Leuten, die sich während der Corona-Monate spontan ein Haustier zugelegt haben – oftmals ziemlich planlos, wie Kerstin Lenz beklagt: „So hat mich erst dieser Tage eine Familie angerufen, die Schwierigkeiten mit ihrem sechs Monate alten Hund hat. Sie haben kleine Kinder, und eine Wohnung im Neubau.“
Nun hätten sich die Nachbarn beschwert, weil der Hund in der Wohnung herumtobt und lärmt. Außerdem sei der putzige Welpe mittlerweile ziemlich groß geworden – und dabei habe man doch einen kleinen Hund haben wollen. Da freilich sei ein American Bulldog die verkehrte Rasse, meint Kerstin Lenz, die sich immer wieder darüber wundert, dass Leute, die viel Geld für einen Welpen ausgeben, es nicht schaffen, sich vor dem Einzug des neuen Mitbewohners im Internet über die Rasse zu informieren.
Für Artjom wird ein neues Zuhause gesucht
Wenn die Ferienzeit vorbei ist, und sie wieder mehr Platz hat, dann wird die Hunde-Expertin dieser Familie helfen. Anrufe dieser Art kommen beim Tierschutz derzeit allerdings täglich. Die Situation ist daher für die Tierheime sehr schwierig, sagt Lenz. Und präsentiert eines ihrer „Sorgenfellchen“, das sie gern in eine neue Familie abgeben würde: „Artjom ist ein Doggen-Ridgeback-Mix.“
Er ist gesund, kastriert, gut erzogen und stubenrein. Der temperamentvolle Hund ist bereits sieben Jahre alt. Er hat die letzten fünf Jahre in einer Familie gelebt, die ihn jetzt abgegeben hat, weil ein so großer Hund für sie nicht mehr passt, erläutert Kerstin Lenz. Gesucht wird nun ein neues Zuhause für diesen freundlichen Riesen – wer hat für ihn viel Zeit, Platz, und jede Menge Streicheleinheiten?

Quelle: Nordkurier