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Tierschutzverein Bad Doberan

erwartet viele Katzenbabys in der Stadt

DoberanDer Bad Doberaner Tierschutzverein engagiert sich ehrenamtlich für die Vierbeiner in der Münsterstadt. Sie unterstützen das Ordnungsamt bei der Kastration der Katzen und versorgen diese. Vor welchen Herausforderungen sie jetzt stehen, was ihre Aufgaben sind – und was nicht.
Bad Doberan. „Jana ich glaube, du bist ein Segen für uns“, sagt Martina Wagner, ehemalige Vorsitzende des Bad Doberaner Tierschutzvereins. Jana Baschin hat vor Kurzem ihren Posten übernommen. Die 27-Jährige ist das jüngste Mitglied des Vereins und soll frischen Wind reinbringen. „Ziel ist es jetzt, junge Mitglieder zu aktivieren“, sagt sie. Denn die meisten seien bereits in Rente und um die 70 Jahre alt.
Baschin wohnt in Hohenfelde und hat selbst einen „eigenen Bauernhof“ zu Hause, wie sie lachend sagt. Ein Hund, drei Katzen, drei Pferde, Hühner und Enten sowie 120 Schafe gehören zu ihr. Auch beruflich arbeitet sie als Osteopathin und Physiotherapeutin mit Tieren und behandelt hauptsächlich Hunde, Pferde oder auch Katzen.
Tierschutzverein Bad Doberan soll bekannter werden
Über die Tierhilfe in Klein Sien (Landkreis Rostock) sei sie Anfang des Jahres darauf aufmerksam geworden, dass der Tierschutzverein in Bad Doberan Unterstützung suche. „Ich wusste selbst lange nichts von dem Verein“, sagt sie. Dass dieser kaum bekannt ist, würde sie gern ändern. Eine Facebook- oder Instagramseite gibt es noch nicht.
In diesem Jahr werden besonders viele Katzenbabys erwartet, wie Baschin erzählt. „Es gibt jetzt viele tragende Katzen und die ersten Kitten von den Streunern sind bereits geboren“, sagt sie. Viele Menschen würden zur Zeit Sichtungen von den schwangeren Vierbeinern melden.
„Wir haben das schon vermutet, weil es im letzten Jahr kaum Kastrationen gab“, so die neue Vorsitzende.
20 bis 25 Kastrationen gebe es in etwa im Jahr. Diese werden vom Ordnungsamt und dem Verein bezahlt. Drei habe es allein im Mai gegeben. Auch dafür werden die Mitgliedsbeiträge von 20 Euro im Jahr eingesetzt.
Mehr als 700 Katzen kastriert
Das Elend der freilebenden Katzen sei das Schlimmste, meint Jana Baschin. Denn die Sterblichkeit der jungen Tiere sei ihr zufolge hoch. „Es kümmert sich niemand, wenn sie krank sind“, sagt sie. Das Kastrieren der Katzen verhindere, dass die Münsterstadt ein Katzenproblem bekommt. Denn in den mehr als 30 Jahren waren und sind es, laut Verein, um die 700 Katzen, die kastriert wurden. Die Hälfte davon hätte zweimal jährlich mehrere Junge bekommen.
Zwar sei das Hauptanliegen des Vereins das Kastrieren von freilaufenden Katzen in der Münsterstadt, verantwortlich sei aber eigentlich das Ordnungsamt. „Wir unterstützen dabei lediglich“, sagt Martina Wagner. Der Tierschutzverein arbeitet mit diesem sowie mit den Tierärzten zusammen. „Wir sorgen dafür, dass wir die Katzen einfangen, der Tierarzt sie kastriert, damit sie dann wieder ausgewildert oder in Klein Sien vermittelt werden können“, erklärt Baschin.
Der Tierschutzverein
Der Tierschutzverein Bad Doberan hat sich 1990 gegründet, um eine Versorgung von freilebenden Katzen und deren Kastration zu organisieren. Der Verein schloss sich dem Deutschen Tierschutzbund, hier dem Landesverband M-V, an.
Im Mai wurde Jana Baschin zur neuen Vorsitzenden gewählt. Mit ihr sind Birgit Schwebs als Kassiererin und Ruth Konarski als Schriftführerin im Vorstand.
Zu erreichen ist der Verein unter der E-Mailadresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder der Telefonnummer 0152 57426 777.
Verein ist kein Tierheim
Der ehrenamtliche Tierschutzverein finanziert sich hauptsächlich über Spenden von den Einwohnerinnen und Einwohnern. „Wir können manchmal gar nicht zurückverfolgen, woher das Geld kommt, dabei würden wir uns gern bedanken“, so Birgit Schwebs, die die Finanzen verwaltet.
Der Tierschutzverein ist jedoch, wie die Vorstandsmitglieder immer wieder betonen, kein Tierheim. Einwohnerinnen und Einwohner können dort nicht ihren Hund oder ihre Katze abgeben, wenn ihnen kurzfristig die Betreuung ausfällt, und auch für das Vermitteln sei der Verein nicht zuständig. „Wir haben auch gar keinen Platz, hier Tiere zu beherbergen“, so Wagner. Da müsse man sich an die Fundtieraufnahme Landkreis Rostock in Klein Sien (nahe Bützow) wenden.
Jungvögel fallen jetzt aus den Nestern und üben fliegen
Auch sei es nicht ihre Aufgabe, Wildtiere wie Igel oder verletzte Vögel aufzunehmen. „Wir versuchen zu helfen, aber alles geht eben nicht. Wir vermitteln aber Hilfe, Kontakte und Ansprechpartner“, so Baschin. Denn derzeit würden sich viele bei dem Verein melden, weil sie einen vermeintlich verletzten Vogel gefunden haben. „Die jungen Vögel fallen jetzt um diese Zeit aus den Nestern und machen ihre ersten Flugversuche. Das ist Teil der Natur und heißt nicht unbedingt, dass das Tier Hilfe braucht“, erklärt die Tierosteopathin.
42 Mitglieder gehören zum Verein. Während einige lediglich ihren jährlichen Beitrag zahlen, kümmern sich andere neben der Kastration darum, die freilaufenden Katzen in der Stadt zu versorgen. 15 Futterstellen sind dafür im Gebiet verteilt. Regelmäßig werden die Vierbeiner dort gefüttert. „Auch die Igel kommen da gerne mal zum Fressen hin“, sagt Martina Wagner und lächelt.

Quelle: Ostseezeitung