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Hund in Niepars grausam ertränkt:

Polizei verfolgt mehrere Spuren

ertraenkt2Niepars.Der qualvolle Tod eines Hundes am Wochenende in Niepars (die OZ berichtete am Montag) sorgt nicht nur für Entsetzen, sondern auch für viele Hinweise aus der Bevölkerung. Junge Spaziergänger hatten das tote Tier am Freitagabend in einem Teich treiben sehen und alarmierten die Polizei.
Wer kennt dieses Halsband? Hinweise erbittet die Polizei in Barth, um denjenigen zu ermitteln, der diesen schwarzen Hund in einem Nieparser Dorfteich ertränkte.
Offensichtlich wurde der Vierbeiner ertränkt, indem der oder die Täter zwei Steine an die Hundeleine gebunden hatten, die am Halsband befestigt war. Bei dem etwa 80 Zentimeter großen, schwarzen Rüden handelt es sich möglicherweise um einen Bullmastiff-Mischling oder Cane Corso. Er trug keine Hundemarke und war auch nicht gechipt.
Bei den zwei Steinen, die den Hund in die Tiefe gezogen haben, handelt es sich um Rasengittersteine, die viele auf ihren Grundstücken verwenden.
Hund in Niepars ertränkt: Kripo in Barth bekam viele Hinweise
Inzwischen sind bei der Kripo in Barth, die wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt, viele Hinweise eingegangen. „Wir gehen jetzt jedem einzelnen Anruf nach und überprüfen die Hinweise“, sagt Polizeisprecherin Jennifer Fischer der OZ. Sie spricht von Ermittlungsansätzen, die sich ergeben. „Wir hoffen, dass wir dann den oder die Tatverdächtigen ermitteln können, um die Straftat aufzuklären.“
Die Hinweise aus der Bevölkerung bezogen sich bisher nicht speziell auf das Stachel-Halsband und die Hundeleine, sondern eher auf verschiedene Hundehalter, wie die Polizeisprecherin bestätigt. Auch das Veterinäramt Vorpommern-Rügen hat sich eingeschaltet. „Der Kadaver wurde der zuständigen Amtstierärztin übergeben. Sie hat jetzt eine Untersuchung des toten Hundes in Auftrag gegeben, um die offizielle Todesursache festzustellen“, sagt Sandra Lehmann, Sprecherin der Kreisverwaltung in Stralsund.
Toter Hund in Niepars: Anteilnahme in der Bevölkerung
Die Anteilnahme an dem Schicksal des Vierbeiners in der Bevölkerung ist inzwischen sehr groß. „Der arme Hund muss so eine Angst gehabt haben. Es ist einfach nur traurig. Ich wünsche mir sehr, dass die Tat aufgedeckt wird“, schreibt Anna Minkwitz auf Facebook zum OZ-Beitrag. Guido Schlüsser meint: „Es macht mich einfach sauer, hoffe derjenige wird gefunden... Das ist doch abartig.“ Gabi Glamm findet: „Was muss dieses arme Tier gelitten haben, Todesangst zu ertrinken. Grausam...ich hoffe, ihr findet den.“
Nach bisherigen Ermittlungen hat der Hund noch gelebt und musste dann im Wasser qualvoll sterben. Ein schwerer Fall von Tierquälerei, findet auch die Tierschutzorganisation Peta. „Dieser Fall ist besonders grausam und schockierend. Der Hund hatte keinerlei Möglichkeit, sich aus der Situation zu retten. Wer den Hund ertränkt hat, muss schnellstmöglich aufgeklärt werden“, sagt Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta. „Wer Tiere quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“
Tierschützer setzen Belohnung aus
Tierquälerei sei kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Um den Fall aufzuklären, setzt Peta nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die die tatverantwortliche Person überführen. Menschen, die etwas beobachtet oder anderweitige Hinweise haben, werden gebeten, sich bei der Polizei unter 03 82 31/67 20 oder telefonisch unter 07 11/8 60 59 10 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
Die Tierschützer setzen regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Tatverantwortlichen zu helfen. Die Polizei in Stralsund weist aber ausdrücklich darauf hin, dass das Geld nicht von der Polizei gezahlt wird. „Wir nehmen die Hinweise entgegen, um den Täter zu ermitteln. In puncto Belohnung müsste man sich dann bitte an die Peta wenden“, sagt Sprecherin Jennifer Fischer.

Quelle: Ostseezeitung