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Für „Back” ist das Tierheim

wohl die Endstation

BackWenn Menschen sich Hunde zulegen, ohne zu wissen, was sie tun, wird daraus meist ein Problemfall. Ein Beispiel: Der Malinois namens Back aus dem Tierheim Altentreptow.

Wie zum Beispiel Back. „Sein Herrchen wollte, dass niemand Fremdes an Back heran kann, außer ihm, seine Frau und sein Sohn. Doch der wohnt nicht in der Nähe und hat nicht die Möglichkeit, den Hund zu halten“, schildert die Tierheimleiterin Silke Greier.
Tierliebe war stärker als die Gefährlichkeit
Als sie Back aufnahm, wusste sie sofort um die Schwere der Aufgabe. Und dass es sich dabei um einen Hund handelt, der mit aller Sicherheit schwer zu vermitteln ist. Auch stehen hier ihre Gesundheit und die ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter auf dem Spiel. Silke Greier wusste auch, wen sie sich da ins Tierheim holt, aber die Tierliebe war eben stärker.
Nach dem Tod des Mannes hatte zunächst die Frau den Hund versorgt. Dann kam sie für eine Operation ins Krankenhaus und Back ins Tierheim. Danach holte sie den Malinois-Rüden wieder nach Hause – und wurde kurze Zeit später von ihm gebissen. „Es ist mit Sicherheit nicht so, dass es ihr einfach fällt, den Hund abzugeben. Vielmehr erkundigt sie sich regelmäßig, wie es dem Hund geht. Aber sie schafft es einfach auch körperlich nicht mehr“, so Silke Greier.
Zunächst war es die Tierheimleiterin, die sich hauptsächlich um Back kümmerte. Von außerhalb wurde noch ein Hundetrainer hinzu geholt, der sich mit solch einer Rasse auskennt. Dennoch waren die ersten Tage sehr schmerzhaft für Greiner. Mit den Pfoten sprang Back sie an die Beine, um sie zu unterdrücken, um zu zeigen, wer hier der Chef ist. Sie trug viele blaue Flecken davon. Das machte sie die ersten Tage mit, bis sich die Krallen des Malinois in ihre Vene bohrten und Blut floss.
Rangkämpfe mit den Beinen abgewehrt
Nun setzte sich die Tierheimleiterin mithilfe von Abwehren des Rüden durch. Dabei schlägt Greier ihn nicht mit der Hand, weil diese aus ihrer Sicht fürs Futter geben steht. Zudem sei die Gefahr zu groß, gebissen zu werden und schlimmstenfalls Finger zu verlieren. Backs Rangkämpfe wehrt sie dagegen mit den Beinen ab und stemmt sich gegen seine Angriffe.
„Als Nächstes sollen jetzt auch andere Mitarbeiter an den Hund herangeführt werden, damit dieser sich mehr an Menschen gewöhnt“, beschreibt Silke Greier die Arbeit. Zudem wird der Rüde an einen Maulkorb gewöhnt. Weiter soll wegen des hohen Aggressionspotenzials durch Kastration versucht werden, sein Dominanzverhalten zu senken. Wenn sich Back bedroht fühlt oder sein Revier verteidigen will, sieht ein Angriff aber ganz anders aus, dann beißt er zu.
Spenden für Schutzkleidung gesucht
Kein Einzelfall im Tierheim Altentreptow, wo es noch den 13-jährigen T. J. gibt. Dieser Herdenschutzhund wurde 2015 herrenlos in der Nähe von Klempenow aufgegriffen. Mittlerweile ist klar, dass T. J. bis zu seinem Lebensende wohl im Tierheim leben wird, weil kein neuer Besitzer gefunden wurde. Während T. J. bereits als gefährlicher Hund bei der Veterinärbehörde eingestuft wird, ist das bei Back noch nicht der Fall. „Uns wäre es am liebsten, wenn Back ein Tiertrainer aufnehmen würde. Aber zumindest muss sein neuer Besitzer Erfahrungen mit solchen Hunden haben“, sagt Silke Greier.
Weil jetzt gleich zwei Problemhunde im Tierheim Altentreptow untergebracht sind, ist die Angst vor Bisswunden größer geworden. Um sich zu schützen, gibt es üblicherweise Schutzkleidung wie spezielle Handschuhe, Beinschutz, Jacken oder einen Vollanzug. Doch nichts von dem ist im Tierheim vorhanden. „Es wäre schön, wenn wir einen Vollanzug durch Spenden bekommen könnten. Aber dieser kostet um die tausend Euro. Sicherlich wäre uns bereits auch schon mit den Handschuhen, dem Beinschutz oder der Jacke geholfen“, bittet Silke Greier um Unterstützung.

Quelle Nordkurier