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Neues Heim für

dreibeinige Hunde

DreibeinigeHundeDas Ehepaar Klein betreibt in Letschow einen Gnadenhof und freut sich über diese Vermittlung

Von Frank Liebetanz
LETSCHOW Von den Socken ist Christel Klein. Gerade hat das Telefon geklingelt. Der Anrufer hat angekündigt, dass er zwei behinderte Hunde vom Letschower Gnadenhof auf seinem Bauernhof aufnehmen will. Und nicht nur das. Er ist sich mit seiner Frau Bettina einig: Die beiden dreibeinigen Hunde Hala und Wilson sollen hier ihr neues Zuhause finden.

KleinerGnadenhof2„Der erste Hund mit sechs Beinen“, scherzt der Landwirt aus der Gegend Kröpelins. Eigentlich wollte das Paar einen Tag zuvor nur einen Hund vom „Klein’er Gnadenhof“ zu sich holen. Aber nach dem Besuch in der Letschower Einrichtung war sich das Paar einig: Hala und Wilson ziehen gemeinsam um. Und zwar zu ihnen.

Die Husky-Dame Hala ist etwa 13 Jahre alt. Nach einem Unfall wurde ihr das linke Hinterbein abgenommen. Wilson fehlt nach einem Nervenabriss der rechte Vorderlauf. Der verschmuste Rüde ist etwa acht Jahre alt. Nicht nur sie liegen auf dem gemütlichen XXL-Sofa im Wohnzimmer der Kleins. Zwischen die Besucher mogelt sich E.T., ein umgänglicher Rüde. Auch er hat inzwischen ein neues Herrchen. Verwandte des Landwirtes streicheln natürlich auch E.T.. Eine Schwägerin des Landwirts ist mit ihren Kindern dabei, als er die Dreibeiner abholt. Christel und Manfred Klein halten auf ihrem Grundstück am Rande Letschows Katzen und Hunde in Gruppen. Einige Fellnasen leben mit dem Ehepaar sogar im Wohnzimmer, das mit einem Kindergatter vom Rest des Hauses getrennt ist. „Die Hunde sollen mit uns im Wohnzimmer ihren Lebensabend verbringen“, erklärt Manfred Klein. Der 66-Jährige ist Finanzberater, seine Frau arbeitet in der Justiz.

Ehrenamtlich sind die beiden von Montag bis Sonntag für Samtpfoten und Fellnasen da. Wenn ein Besuch in der Tierklinik anliegt, natürlich auch nachts. Das ist bei Hala und Wilson nicht zu erwarten. Der neue Besitzer weiß aber bereits, worauf er sich bei älteren Hunden einstellen muss, denn er hat einige Male Hunde aus dem Tierheim aufgenommen. „Ich bevorzuge diese armen Seelen“, sagt er. Allerdings müssten sie mit Katzen und Urlaubern klar kommen und sich abrufen lassen. Bei Hala und Wilson ist das kein Problem. „Sie gewöhnen sich immer an Menschen“, sagt Christel Klein. Sie begleitet noch einmal das neue Herrchen mit seinem Familien- Zuwachs beim Gassigehen. Dann ist es Zeit, Abschied zu nehmen. „Dort haben die Hunde mehr Zuwendung als bei uns“, sagt die Letschowerin. Aber die Mienen der Gnadenhof-Betreiber zeigen: Hala und Wilson sind ihnen ans Herz gewachsen.

Quelle: SVZ