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Tierheim Malchow

dankt Unterstützern

MalchowVon Ingmar Nehls

Durch viele Helfer hat sich das Malchower Tierheim gut entwickelt. Es stehen aber auch noch einige Aufgaben an, bei denen es Unterstützung braucht.

MALCHOW. „Wir brauchen euch“, sagte Margret Kuhlmann am Samstagmittag zu den Gästen des Tierheims. Die traditionelle Dankeschön- Feier mit Musik, Gegrilltem, Kaffee und Kuchen ist ein schöner Anlass, um sich bei allen Unterstützern des Tierheims in der Malchower Lindenallee zu bedanken. Im Vorjahr musste das kleine Fest aufgrund von Bauarbeiten leider ausfallen. Schotter und Matsch sind verschwunden. Der Hof wurde neu gepflastert. „Ihr könnt euch angucken, wo das Geld geblieben ist“, sagte Margret Kuhlmann zu den Gästen. Die Tierschützerin kann sich an die Anfänge noch gut erinnern. Als die Unterbringung des Tierschutzvereins Waren vom Heilbad nach Malchow gezogen ist, standen ein paar rostige Schiffscontainer auf dem Gelände. Jetzt ist es ein Vorzeigeobjekt im Land.

Als Gast bei einer Dankeschön- Feier nutzte Vize-Landrat Kai Seiferth nicht nur die Gelegenheit, sich die Räume anzuschauen, sondern bedankte sich auch bei Margret Kuhlmann und allen Helfern. „Ich bin sehr beeindruckt, was hier in den Jahren entstanden ist. Ich danke dir für deinen Elan und deine stets deutlichen Worte“, sagte Seiferth zu Margret Kuhlmann. Die hatte auch gleich deutliche Worte in Richtung Verwaltung und Politik parat. „Wir brauchen dringend eine Kastrationsverordnung. Städte wie Rostock haben das schon hinbekommen. Das muss hier auch gehen. Das Land hat das auf die Kreise geschoben und der Kreis hat bisher nichts unternommen. Wir werden Gespräche mit den Kommunen führen. Das ist eine Herzensangelegenheit“, sagte Margret Kuhlmann.Als stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes des Deutschen Tierschutzbundes kommt sie viel rum und kennt auch viele andere Tierheime. „Wir sind gut, machen viel. Aber es ist auch noch viel möglich, wenn die Zusammenarbeit mit den Kommunen noch besser wird“, sagte Margret Kuhlmann.

Hunde sind im Urlaub abgehauen
Aktuell kümmern sich Margret Kuhlmann und ihr Team um neun Hunde und 17 Katzen. Von den neun Hunden sind fünf in Pflegestellen, wo sich Familien um die Tiere kümmern, bei Tierarztkosten aber das Tierheim einspringt. Die Fundhunde seien entlaufene Tiere von Urlaubern, die wohl bald wieder nach Hause kommen. Dass zur Urlaubszeit Hunde ausgesetzt wurden, sei in diesem Sommer zum Glück nicht passiert. Aber es kommen auch immer andere Zeiten. 2010 waren 62 Hunde gleichzeitig in den Zwingern untergebracht.

Das Tierheim finanziert sich zu 60 Prozent über Vertragspartner, indem beispielsweise Fundtiere aufgenommen werden. Den Rest muss der Verein durch Erträge aus Vermittlungen, Aktivitäten, Pensionsbetrieb und Spenden erwirtschaften. „Der Großteil der Spenden kommt durch Privatpersonen rein. Einige Rentner zahlen seit Jahren jeden Monat fünf Euro. Es gibt aber auch Firmen, die uns unterstützen, vor allem in Malchow“, sagte Margret Kuhlmann. Die finanzielle Situation sei seit drei Jahren vergleichsweise gut. Denn es habe auch schon Zeiten gegeben, wo jeder Cent dreimal umgedreht werden musste und Margret Kuhlmann nicht wusste, ob sie eher Futter oder Katzenstreu kauft.

Auch im vergangenen Jahr kam der Verein an seine Grenzen, als er 41 Katzen aus einem Malchower Haus retten und wieder gesund pflegen musste. Ein finanzieller und zeitlicher Kraftakt. Vier von den Katzen sind noch nicht vermittelt. Die Hilfsbereitschaft sei aber sehr groß gewesen. Viele hätten tütenweise gefrorene Hühner vorbei gebracht. „Wir sind mehr als ein Tierheim“, sagte Margret Kuhlmann und erzählte, dass regelmäßig Patienten mit psychischen Krankheiten aus den umliegenden Kliniken in Waren, Klink oder Röbel an den anwendungsfreien Wochenenden zum Tierheim kommen, um Zeit mit den Tieren zu verbringen. „Denen tut die Zeit mit den Tieren gut. Vielleicht ist es das Gefühl, gebraucht zu werden. Manchmal fließen auch Tränen“, sagte Margret Kuhlmann.

Die Zahl der ehrenamtlichen Helfer schwankt. Im Schnitt seien es zwölf, von denen zwei sogar fast täglich kommen, um mit den Hunden Gassi zu gehen. Wer Tieren etwas gibt, bekommt auch ganz viel zurück. Das zeigt auch das Beispiel von drei Familien, die seit Jahren ihren Urlaub an der Müritz verbringen und jedes Mal einen Teil ihrer Zeit auch im Tierheim helfen.

Quelle: Nordkurier