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SPD spitzt die Ohren

für Sorgen der Katzenfreunde

SPD KatzenfreundVon Eberhard Rogmann

Mit einer Verordnung zum Schutz von Katzen hat das Land diese Problematik den Kommunen zugeschoben. Doch da klemmt es erheblich. Jetzt nimmt sich die SPD des Themas an. Der Landtagsabgeordnete Nils Saemann geht in die Offensive.

TETEROW. Das landläufige Klischee, dem zufolge die Landtagspolitiker im Schweriner Schloss debattieren und wenig Ahnung haben, wie‘s den Menschen auf dem platten Land wirklich geht, trifft auf den Teterower Nils Saemann (SPD) kaum zu. Der Abgeordnete ist nebenberuflich als Discjockey unterwegs. Da legt er nicht nur Platten auf und unterhält sein Publikum ganz professionell, er erfährt auch aus erster Hand so manches, was die Menschen bewegt. Wo er meint, helfen zu können, legt er sich ins Zeug. Jetzt ist er auf einem Feldzug gegen das Katzenelend.

Die Truppen, die sich da hinter ihm sammeln, sind zwar zahlenmäßig klein. Dafür ist ihr Kampfgeist unerschütterlich. Das kam kürzlich bei einer Beratung mit Tierschützern und Vertretern von Behörden in Saemanns Teterower Wahlkreisbüro zutage. Die Speerspitze dieser kleinen Truppe kommt aus Schwaan. Der dortige Tierschutzverein gilt als Vorkämpfer einer Katzenschutzverordnung im Landkreis Rostock schlechthin. Die Problematik umreißt Manfred Poniatowski, Vorsitzender des Schwaaner Vereins, in knappen Worten: „Wir müssen die ungebremste Vermehrung der Katzenpopulationen unter Kontrolle bringen. Ansonsten sehen wir, was passiert. Der Nachwuchs nimmt rasant zu, Krankheiten breiten sich aus. Viele Tiere vegetieren erbärmlich dahin.“ Auf Druck von Tierschutzverbänden hatte das Land 2015 eine Katzenschutzverordnung erlassen. Die Festsetzung konkreter Regelungen wurde an die Landkreise delegiert. Diese ließen das Thema schleifen.

Im Sommer 2018 gelang es den Schwaanern in Zusammenarbeit mit dem kreislichen Veterinäramt, eine Verordnung für ihre Kommune auf den Weg zu bringen. Danach muss jeder, der seiner Katze Freigang gewährt oder frei lebende Katzen regelmäßig füttert, diese von einem Tierarzt kastrieren und kennzeichnen lassen. Ferner sind die Tiere in einer Datenbank zu erfassen. Darüber muss ein Nachweis vorgelegt werden. Diese klaren Auflagen haben ihren Preis. Der bewegt sich zwischen 200 und 500 Euro.

Das ist allerdings noch der einfachere Part. Schwierig wird‘s bei den wilden Katzen. Diesem Problem haben sich die Tierschutzvereine angenommen. Deren Mitstreiter haben in Teterow und Gnoien Katzenhäuser aufgestellt und füttern dort regelmäßig. „So werden die Tiere zutraulich und wir können sie zwecks Kastration einfangen“, erläutert Margarete Zwerg, Vereinsvorsitzende in Teterow. Mit den Ordnungsämter arbeite man dabei gut zusammen. Als „Katastrophe“ bezeichnet sie die Kontakte mit dem Kreis. Das Kernproblem seien die – nicht unerheblichen – Kosten. Hier kommt nun wieder Nils Saemann ins Spiel. „Die 30 000 Euro vom Land sind, wie jetzt offenkundig wird, viel zu wenig. Wir werden das auf mindestens 100 000 Euro anheben müssen“, formuliert er seine Erkenntnis. Außerdem müssten mit dem Erlass klare Verfahrensregeln aufgestellt werden. Bei einer Klausurtagung Ende Januar in Wismar werde er diese Probleme thematisieren, verspricht der Abgeordnete.

Quelle: Nordkurier Kontakt zum Autor Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!