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Tiere gehören nicht

unter den Baum

TiereZuWeihnachtenZum Fest wollen die Menschen ihren Lieben oft alle nur mögliche Freude machen. Zuweilen stehen nicht nur Gegenstände auf der Wunschliste. Der jährliche Aufruf von Tierheimen und Organisationen: Verschenkt keine Tiere zu Weihnachten!

Von Martina Schwenk

NEUBRANDENBURG. Gerade zum Fest der Liebe wollen Eltern in erfreute Kinderaugen sehen, wenn die Geschenke unter dem Baum geöffnet werden. Aber was, wenn sich die Jüngsten ein Haustier wünschen? Manch ein Elternteil gibt dem Verlangen nach, ohne sich aber am Ende darüber genug Gedanken zu machen. Die Freude über die knuddeligen Fellbündel mag anfangs groß sein. Nach den Feiertagen verlieren die Beschenkten nur mitunter die Lust am Tier, denn es bringt Verantwortung mit sich. Hunde etwa müssen bei jeder Wetterlage Gassi geführt werden, und, und, und. Das Resultat sehen vielerorts vor allem die Tierheime, wenn die „lästigen“ oder „ungeliebten Weihnachtsgeschenke“ bei ihnen abgegeben werden. Andere setzten die Tier, egal welche, einfach aus.

Negative Erfahrungen dieser Art hat das kleine Tierheim in Neubrandenburg lange nicht mehr gemacht. Vor einigen Jahren wurden ein paar Welpen nach Weihnachten lebend aufgefunden, die wohl ausgesetzt wurden. Seitdem gab es keine Fälle mehr. „Tiere als Geschenk, das hören wir grundsätzlich nicht gern“, heißt es in der Bergstraße. Zum Fest werden daher generell auch keine Tiere vermittelt, spontane Adoptionen werden grundsätzlich nicht durchgeführt. Bei Hunden zum Beispiel wird darauf geachtet, dass der Vermittlung eine längere Kennenlernphase vorausgeht. Nur wenn das bereits erfolgreich absolviert wurde, können die Tiere auf Wunsch auch zum Fest abgeholt werden.

So hält es auch der Gnadenhof Sonnenschein in Sadelkow. „Warum sollte man einem älteren Ehepaar, welches Weihnachten allein ist, nicht gewähren, dass es ein Tier am 22.12. mit nach Hause nimmt?“, schreibt Ursula Fleßner, Vorsitzende des Tierschutzvereins Sadelkow. Familien mit Kindern wird dagegen geraten, die Vierbeiner erst nach Neujahr abzuholen. „Tiere als Geschenk werden bei uns ausgeschlossen“, sagt Ursula Fleßner ganz klar. Eine erhöhte Abgabe von Tieren nach Weihnachten kann der Gnadenhof nicht verzeichnen. Viele Hunde und Katzen bleiben zur Bescherung im Tierheim. Für die Geschenke wurde bereits am Wochenende des ersten Advents gesorgt, zur alljährlichen Aktion Tierheimweihnacht.

Aufgrund des guten Wetters hatten die Pfleger in Neubrandenburg zwar mit mehr Besuchern gerechnet als am Ende kamen, waren aber trotzdem sehr zufrieden. „Wir wurden zum Advent reich beschenkt“, erzählt ein Mitarbeiter. Und auch der Gnadenhof wurde bei der hauseigenen Tierweihnacht mit vielen Geld- und Sachspenden bedacht. Zusätzlich suchte der Verein für jede Fellnase nach Wichtelpaten, die den Tieren für den 24. Dezember kleine Geschenke vorbereiten. Die Liste war innerhalb weniger Tage voll. Aber die Neubrandenburger denken nicht nur zum Fest der Liebe an die familienlosen Fellnasen, sondern wenden sich auch übers Jahr hinweg den bedürftigen Tieren und ihrem im besten Fall temporären Zuhause zu. Oder wie es aus der Bergstraße heißt: „Die Neubrandenburger lieben ihr Tierheim.“
Quelle: Nordkurier Kontakt zur Autorin m.schwenk@ nordkurier.de