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Sicheres Heim für Schmusekater

Tierschutzverein Güstrow und Umgebung eröffnet am 29. September sein neues Katzenhaus

 GÜSTROW Zwei kuschelige Vierbeiner umschleichen Carola Mälzers Beine. Die dürfen frei am Haus herumlaufen, sie gehören zum „Inventar“ des Tierschutzvereins Güstrow und Umgebung.

KatzenhausAndere Katzen dürfen nicht ins Wohnhaus in der Langen Stege 12, das der Verein an seine Mitarbeiterin vermietet hat. Und doch sind bis zu 30 Tiere in Carola Mälzers Obhut. Ehrenamtlich kümmert sie sich mit weiteren aktiven Mitstreiterinnen um streunende Katzen in der Barlachstadt. Für ihre Freizeitarbeit hat der Tierschutzverein jetzt einen gewaltigen qualitativen Schritt machen können: Das neue, „richtige“ Katzenhaus ist fertig.

„Das waren vier Jahre Planungsstress“, blickt Carmen Lahl, die Vorsitzende des Vereins, zurück. Da gab es juristischen Streit um die Ansiedlung des neuen Katzenhauses, da gab es vor allem aber auch die Sorge, ob das überhaupt finanziert werden kann. 270 000 Euro waren aufgerufen. Das Schweriner Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt hatte die Hälfte zugesagt, dazu gesellte sich der Deutsche Tierschutzbund. Auf 90 Prozent Förderung sei man so gekommen, berichtet Carmen Lahl, für den nicht unbedeutenden Rest sammelten die Vereinsmitglieder, spendeten selbst und gewannen Güstrower Bürger und Firmen als Spender. Und mitten im Geschehen war alles noch einmal um 80 000 Euro teurer geworden: Der Baugrund verlangte nach einer tieferen, stabileren Pfahlgründung, als zunächst prognostiziert. „Das hat mir schlaflose Nächte bereitet“, gesteht die Vereinsvorsitzende. Hinzu kam, dass die Kosten der Baufirmen immer weiter stiegen. Wieder wurden 50 Prozent gefördert, doch immer noch fehlten 40 000 Euro. Noch einmal sprang da der Dachverband der Tierschützer ein.

Katzenhaus2Entstanden ist schließlich ein Haus, in dem es für die aufgegriffenen Katzen würdige Bedingungen gibt: Duschmöglichkeit, separate Katzenküche, artgerechte Boxen und Räume, Auslauf. Immerhin durchschnittlich vier bis fünf Wochen bleibt eine Katze im Heim, bis für sie – nach Quarantäne und auf Kosten des Vereins kastriert und geimpft, zur Not nach einer Operation – ein neuer Halter gefunden ist.

Mit einem Tag der offenen Tür wollen die Vereinsmitglieder am 29. September allen interessierten Bürgern das Haus und ihre Arbeit vorstellen. Eingeladen werden an diesem Tag Förderer des Projektes. Carmen Lahl: „Wir wollen ihnen zeigen, was wir aus ihrem Geld gemacht haben.“ Aber auch wer nicht gefördert hat – Lahl denkt da an Stadtvertreter und Verwaltungsverantwortliche – ist willkommen. Lahl: „Wir sorgen an dem Tag für Spiel und Spaß, Kaffee und Kuchen. Unsere Mitglieder stehen bereit, über ihre ehrenamtliche Arbeit zu berichten. Ich weiß, das Interesse ist bei vielen Güstrowern groß – nach dem letzten Tag der offenen Tür konnte ich kaum sprechen.“