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Katzen-Papa wider Willen

Freiläufer bringt im Garten der Familie Busch fünffachen Nachwuchs zur Welt

 

– und die Familie muss nun für sie sorgen – oder?

KatzenpapaBÜTZOW Flauschig, tollpatschig, knuddelweich. Wie niedlich! Das denkt in der Regel jeder, der Katzenbabys sieht. Bei Familie Busch aus Bützow ist das inzwischen anders. Ungewollt befinden sich Brigitte und Kurt Busch im Babyglück – wohl eher Babyunglück. Eine freilaufende Katze bekam unter den Koniferen in ihrem Garten fünffachen Nachwuchs. Beim Kaffeetrinken mit der Familie fiel ihnen die Mutterkatze auf. Abgemagert und schwach bettelte sie um Futter. Familie Busch peppelte sie auf, um wenig später die fünf Katzenbabys zu entdecken. Dank ihrer Hilfe konnte Mama Katze ihre Kleinen säugen. Was anfangs einfach nur niedlich war, wurde inzwischen aber eine Odyssee.

Vorige Woche war noch alles gut. Es war trocken und angenehm warm. Doch am Montag gab es kräftigen Regen. „Die Kätzchen waren klitschnass und haben sich auf die Mutter gelegt“, sagt Kurt Busch. Aus ihrer Kuhle, quasi ihrem Nest unter den Koniferen, seien die Kätzchen schon geflohen, da es zu nass sei. Außerdem müsste den Kleinen doch zugefüttert werden. Kurt Busch weiß nicht weiter, meldete sich beim Ordnungsamt, das ihn an den Bützower Tierschutzverein weiterleitete. Schließlich wandte sich der Bützower an die SVZ, da er mit den erhaltenen Antworten nicht leben kann.

Der Tierschutzverein habe Familie Busch erklärt, dass man die Tiere nicht abholen könne. Das gehe erst, wenn der Nachwuchs zwölf Wochen alt ist. Der Tierschutz würde die fünf Kätzchen dann auch aufnehmen, die Mutterkatze aber nicht. Die Katzen ins Gartenhäuschen bringen sei nicht möglich, da die Mutter ihre Kleinen sonst nicht mehr annehmen würde. Ulrich Krause vom Bützower Tierschutzverein bot Familie Busch an, dass zweimal täglich jemand vorbeikommt, der die Katzen versorgt. Das geht aber nicht, da der Zugang zum Garten über ein fremdes Grundstück verläuft. Plan B: Familie Busch könnte dem Verein das Futter in Rechnung stellen. Die Bützower sind katzenlieb, haben selbst welche. Aber sechs zusätzliche in ihrem Garten, das wollen sie nicht. Sie würden zu viel Kot produzieren – und die Urenkel spielen dort im Garten. Zudem fürchten sie, dass der Nachwuchs ebenfalls Nachwuchs bekommen wird und alles noch schlimmer werde. Außerdem wird es bald kalt und ungemütlich. Familie Busch sorgt sich auch um die Katzen.

Katzenpapa2Die Bützower sollen sich nicht so schnell abwiegeln lassen, sagt Manfred Poniatowski vom Schwaaner Tierschutzverein – Experte in Katzen- Fragen. Es handle sich um Fundkatzen und dafür sei das Ordnungsamt zuständig. Die Aussagen, die Katzen dort zwölf Wochen zu lassen, kann er nicht nachvollziehen. Mutter- und Nachwuchskatzen sollten eingefangen und dem Ordnungsamt übergeben werden. Das gehe auch jetzt schon und sei sogar besser als nach zwölf Wochen. Denn jetzt könne man die Kleinen an Räumlichkeiten und an Menschen gewöhnen. Nur so haben sie später Chancen auf eine Vermittlung, wilde Katzen nimmt niemand. „Je schneller die Katzen in Menschenhand kommen desto besser“, sagt Manfred Poniatowski, „zur Not auch ohne die Mutter“.

Quelle: Schweriner Volkszeitung