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Immer mehr Katzen im Malchower Miezhaus

Zuerst musste eine Familie aus dem einsturzgefährdeten Haus raus.

KatzenMalchow4Eine Woche später rettete das Tierheim Malchow 18 verwahrloste Katzen aus dem Selbigen. Doch das war erst der Anfang. Mittlerweile sind die Retter an ihre Grenzen gestoßen: Sie finden immer neue Tiere. MALCHOW. Das Malchower Tierheim ist längst an seine Grenzen gestoßen – und doch machen die Mitarbeiter weiter. Tierheimleiterin Margret Kuhlmann: „Wir sind fix und fertig.“ Seit gut einer Woche bergen die Tierfreunde aus dem sogenannten Malchower Abrisshaus Katzen. Mittlerweile sind es 39, sechs weitere werden noch im Haus vermutet! Jeden Tag aufs Neue sind die Mitarbeiter mit Ekel und Mitleid konfrontiert; die Tiere waren allesamt verängstigt, verlaust. Ein Kater, den die Tierfreunde auf den Namen „Hope“ tauften, war so schwer verletzt, dass er operiert werden musste.

Ende Juli mussten die Bewohner das Haus wegen Einsturzgefahr verlassen. Anfang August erhielt das Veterinäramt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte einen Hinweis, wonach „ein bis zwei Katzen“ in dem Haus untergebracht seien. Der Kreis alarmierte das Tierheim. Am ersten Tag befreiten die Mitarbeiter innerhalb weniger Stunden 18 Katzen aus dem Haus. In den folgenden Tagen holten sie immer mehr Tiere heraus. Zeitweise durften sie aber nicht mehr herein, weil das Haus stark einsturzgefährdet ist.

Die Familie, die bis vor Kurzem in dem Haus lebte, sagt, dass sie zuletzt vor einem Jahr Katzen besessen habe. Sie behauptet, dass jemand die Tiere ins Haus gesetzt habe. Seitdem es leer steht, seien auch schon illegale Partys dort gefeiert worden.

Das Veterinäramt prüfe laut Kreissprecherin Haidrun Pergande, ob den Besitzern ein Tierhaltungs- und Betreuungsverbot ausgesprochen werden könne. Darüber hinaus werden Maßnahmen in Bezug auf Straf- oder gar Bußgeldvorschriften geprüft. Aufgrund des laufenden Verfahrens könne sie dazu keine weiteren Angaben machen, sagte sie auf Nordkurier- Nachfrage.

Währenddessen hat das Tierheim Hilfe von Katzenfreunden aus der ganzen Region erhalten. Die kümmern sich im Heim um die scheuen Tiere, die sich laut Leiterin Margret Kuhlmann erst einmal wieder an Menschen gewöhnen müssten. Durch die Katzen aus dem Abrisshaus hat sich die Zahl der Tiere in dem neu gebauten Heim auf über 70 erhöht. Die Toilette, die eigentlich für Besucher mit Behinderungen vorgehalten wird, wurde zu einem Katzen-Quartier umfunktioniert. „Das Tierheim wurde ja erst vor Kurzem umgebaut und mit einem Erweiterungsbau, einem Multifunktionsgebäude ausgestattet. Hätten wir nicht so weitsichtig gebaut, ich weiß nicht, wie wir diese Situation sonst einigermaßen in den Griff bekommen könnten“, sagte Margret Kuhlmann.

Sie hat inzwischen ausgerechnet, dass sich die Kosten für die Rettungsaktion der Katzen aus dem Abrisshaus wohl auf rund 9000 Euro belaufen werden. „Daran, wie wir als Verein das alles bezahlen sollen, kann ich momentan gar nicht denken. Wichtig ist jetzt erst einmal, dass die Katzen aus den unhaltbaren Zuständen in dem Gebäude herausgeholt, medizinisch versorgt und betreut werden“, sagte sie. Jede Hilfe bei der Betreuung und Pflege der geretteten Katzen sei willkommen und „Gold wert“, so Margret Kuhlmann.
Der Tierschutzverein Waren
e. V. nimmt Spenden für
das Tierheim entgegen:
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0394 05, BIC: NOLADE21WRN
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